Hochwasser in NRW und Rheinland-Pfalz

Lang anhaltende Regenfälle haben für heftige Überschwemmungen in Teilen von NRW und Rheinland-Pfalz gesorgt.

Die bekannten Nachrichtenportale informieren in Echtzeit über jeweilige Lage vor Ort, ich greife an dieser Stelle in mein Archiv. 2010 hat es den Raum Osnabrück erwischt. 150 Liter in wenigen Tagen sorgten dafür, dass Bäche und Flässe über die Ufer traten. Hier Bilder von der Mindener Strasse aus dem August 2010:
Überschwemmung in Osnabrück Überschwemmung in Osnabrück Überschwemmung in Osnabrück Überschwemmung in Osnabrück Überschwemmung in Osnabrück Überschwemmung in Osnabrück Überschwemmung in Osnabrück Überschwemmung in Osnabrück Überschwemmung in OsnabrückDer Spuk dauerte nur eine knappe Woche, Personen kamen zumindest an dieser Stelle nicht zu Schaden. Das ganze gibt es hier auch nochmal quasi Realtime zum Nachlesen.

Russenpeitsche

Seit einigen Wochen ist in Wetterberichten immer mal wieder der Begriff „Russenpeitsche“ zu hören. Kaltluft aus Richtung Osten, begleitet von mehr oder weniger starkem Wind und gelegentlichem Schneefall. Also eigentlich Winter. Warum das Ganze medial so ausgeschlachtet wird, kann ich nicht ganz nachvollziehen. Hier mal ein kleiner Eindruck aus dem Landesinneren wie schön die Russenpeitsche aussehen kann:
RussenpeitscheHier die gleiche Kameraeinstellung, das Ganze jedoch als Video:

Die gefühlte Temperatur lag hier weit unter -20°C. Winter halt.

Ach wat schön…

… dieser Herbstsommer oder was auch immer das gerade ist.
HerbstEs ist zwar schon ziemlich früh dunkel (jetzt gerade zum Beispiel), dafür ist es tagsüber aber seeeeehr angenehm war.
Vermutlich müssen die Jahreszeiten neu geordnet werden. Winter, Sommer, Herbst, Sommer, Winter. Dieses Wochenende sollten wir alle geniessen.

Osnabrück unter Wasser

Hier ein kurzer mobiler Eintrag: Seit gefühlt heute Morgen gibt es über Osnabrück Dauerregen. Mittlerweile sind die ersten Strassen in Osnabrück überflutet – genauso wie in den irgendwie unglaublich erscheinenden Berichten über heftige Gewitterschauer im Sommer, bei denen Autos unter einer Brücke steckenbleiben. Auch jetzt hört man noch ständig Sirenen von Polizei und Feuerwehr in der Stadt. Mehr an dieser Stelle in den nächsten Tagen.

Schneechaos – war was?

Schon erstaunlich wie schnell ein Top-Thema aus den Nachrichten in eine untergeordnete Rolle schlüpfen kann. In den letzten Tagen überschlugen sich die hiesigen Radio- und TV-Sender mit Berichten über die Stromausfälle im westlichen Münsterland und die damit verbundenen Folgen. Hört man heute Nachrichten dreht sich alles um die im Irak entführte Susanne Osthoff (verständlich), um die Angleichung des ALG II (auch noch nachvollziehbar) und um den eventuellen Umzug der Bahn von Hamburg nach Berlin („Saure Gurken-Zeit“ oder was?). Das Winterchaos in den Kreisen Steinfurt und Borken wird beinahe nur beiläufig erwähnt. Die Lage hat sich auch entspannt, nach Angaben des WDR sind knapp 2.000 Menschen weiterhin ohne Strom. Selbst Ochtrup wird mittlerweile wieder mit Strom versorgt (abgesehen von Randgebieten). Hier wird der Strom allerdings von Notstromaggregaten erzeugt, die Bürger dort werden gebeten alle unnötigen Stromverbraucher vom Netz zu nehmen bis die beschädigten Leitungen wieder repariert/ersetzt sind.

Nachdem sich nun alles wieder step by step normalisiert, werden Schadensersatzforderungen laut und man versucht zu beziffern welche finanziellen Auswirkungen dieser Blackout hatte. Und die Fragen wie so etwas passieren konnte werden immer lauter. So möchte die Bundesnetzagentur nun detailliert von der RWE wissen warum es zu dem grössten Stromausfall nach dem 2. Weltkrieg kommen konnte. Die Essener Konzernzentrale beruft sich bisher auf „höhere Gewalt“ und möchte mit den Schäden nichts zu tun haben (trotz der Rekordgewinne die jährlich eingefahren werden – ob die nicht evtl. irgendwo gefehlt haben?). Ich werde die Diskussionen weiter beobachten.

Interessant ist in diesem Zusammenhang eine Diskussion bei unseren niederländischen Nachbarn. Auch dort gab es am vergangenen Wochenende Blackouts. Nun fordern Regierungsmitglieder ein Gesetz welches die Energieanbieter verpflichtet bei einem Stromausfall innerhalb von 24 Stunden für die Wiederherstellung der Versorgung zu sorgen. Dadurch würden die Anbieter wahrscheinlich mehr auf die Netze achten, Ringleitungen aufbauen, Notstromaggregate an sensiblen Punkten aufstellen oder ähnliches. Diese Idee finde ich vom Ansatz her nicht schlecht, ob sie so einfach realisierbar ist steht natürlich auf einem anderen Blatt. Aber auch diese Sache werde ich weiter beobachten.

Dunkles Münsterland

Die stromlose Winterodysse im Münsterland geht weiter. Zunächst sah es so aus als würden die RWE-Techniker alles in den Griff bekommen. Doch dann setzte (Eis-)Regen ein. Daher musste die Stromversorgung in den Bereichen Borghorst, Steinfurt und Metelen wieder unterbrochen werden. Knapp 90.000 Menschen sind derzeit immer noch oder schon wieder ohne Strom. Der Katastrophenalarm für die Kreise Steinfurt und Borken gilt immer noch, im Kreis Coesfeld wurde er aufgehoben. Wie lange die Stromausfälle und die Katastrophenalarme noch andauern ist derzeit noch nicht absehbar.

Interessant dürfte nun ausserdem das Thema „Entschädigung“ werden. Die RWE hat ja bereits angekündigt NICHT für durch Stromausfälle entstandene Schäden haften zu wollen („höhere Gewalt). Etwas anders wird das Ganze in den Niederlanden behandelt. Die Gemeinde Haaksbergen hat seit 5.00 Uhr heute Morgen wieder Strom. Im niederländischen Radio 1 wurde heute Morgen eine Sprecherin des Energieversorgers Essent zu diesem Thema befragt. Nach ihren Worten hat jeder Betroffene Anspruch auf € 35,- (ha ha), alles andere müsste auf dem Rechtsweg geklärt werden. Ausgeschlossen von dieser Regelung sind Firmen. Im berühmten Kleingedruckten weist Essent darauf hin, dass sich die Firmen möglichst selbst mit Notstromaggregaten gegen solche Ausfälle absichern müssen… doch wer liest schon das Kleingedruckte?

Noch eine kurze Bestandsaufnahme für meinen Dunstkreis: Die Hauptstrassen von, nach und in Osnabrück sind mittlerweile wieder befahrbar, die Temperaturen knapp über 0°C sorgen für Tauwetter. Es hat aber doch eine ganze Menge Bäume und Äste hier in der Region erwischt, ich möchte nicht wissen wie viele Nebenstrassen nach wie vor gesperrt und wie viele Gartenzäune, Dächer oder parkende Autos beschädigt wurden.

Glaubt man dem Deutschen Wetterdienst regnet es morgen im Nordwesten bei bis zu 5°C, in der Nacht zum Mittwoch sinken die Werte auf 2°C. Und auch am Mittwoch soll es im Nordwesten weiterregnen bei ähnlichen Temperaturen, am Donnerstag bleibt es trocken.

Der Tag danach

Die Schnee-Situation in und um Osnabrück hat sich beruhigt. Heute Mittag gab es Temperaturen über 0°C, der Schnee taut und fällt von den zum Teil noch dick bedeckten Bäumen.

Wintereinbruch

Unser Sendestudio ist nach dem jetzigen Stand der Dinge ohne Schaden davongekommen. Wir hatten gestern zunächst ein Problem mit einem Rechner der nicht mehr hochfahren wollte (daher wurde auch ein Webcambild nicht aktualisiert). Daniel Uhlenhaut hat heute aber einfach eine Windows-CD eingelegt und gesagt „Ey Du machen Windows heile“. Das hat glücklicherweise funktioniert. Hier die schöne Seite des Winters (ja, heute Nachmittag gab es für eine knappe Stunde Sonnenschein):

WintereinbruchWintereinbruch
Wintereinbruch
Wintereinbruch
Wintereinbruch

Etwas weniger Glück haben die Einwohner des nordwestlichen Münsterlandes. Dort sind immer noch viele Orte, Gemeinden und Siedlungen ohne Strom.

Die Energieversorger arbeiten zwar mit Hochdruck an der Wiederherstellung der Stromversorgung, die widrigen Witterungsumstände (zugefrorene Wege, umgestürzte Bäume) bremsen dieses Vorhaben aber immer wieder aus. Daher gilt für die Kreise Steinfurt und Borken derzeit Katastrophenalarm. Experten sprechen vom „schlimmsten Stromausfall in Deutschland“.

Aber nicht nur im Münsterland gab bzw gibt es chaotische Zustände. In und um die niederländische Gemeinde

Haaksbergen sassen viele Einwohner lange ohne Storm, auch jetzt gibt es dort noch Probleme. Am Freitagabend erlebten die Niederländer die „schlimmste Rush-Hour in der Geschichte“. Normalerweise stauen sich abends die Fahrzeuge auf den Autobahnen auf eine Gesamtlänge von knapp 300km. Am vergangenen Freitag waren es 900! Auch in Grossbritannien, Frankreich und weiteren Ländern gab es Probleme durch den plötzlichen Wintereinbruch.

Wir sind – so scheint es zumindest – mit einem blauen Auge davongekommen zu sein. Wie das Ganze tatsächlich aussieht, wissen wir wahrscheinlich erst nachdem der Schnee geschmolzen ist (für die zweite Wochenhälfte werden höhere Temperaturen vorhergesagt) bzw morgen wenn auf den Arbeitsstellen die Computer nicht mehr auf die zerschossenen Server zugreifen können. Die RWE hat zumindestens mitgeteilt, dass sie für die Stromausfälle und die dadurch entstandenen Schäden nicht haftbar gemacht werden kann (höhere Gewalt).

Osnabrück versinkt im Schneechaos

Diese und ähnliche Schlagzeilen toppen derzeit die Nachrichten- und Agenturseiten. Und es hat uns in der Region Osnabrück wirklich mit voller Breitseite erwischt. Zig Zentimeter Schnee, eisbedeckte Stromleitungen die durch heftige Windböen ins Schwingen gerieten und sich zum Teil berührten. Dadurch fiel der Strom in und um Osnabrück aus. Spannungsschwankungen gab es schon den ganzen Freitag, welche Auswirkungen das Ganze für teutoRADIO hatte, habe ich bereits gestern erwähnt. Seite heute Vormittag läuft unser Programm wieder ganz normal.

Richtig heftig hat es die Autofahrer und die Nutzer von Bus und Bahn erwischt. Ich selbst habe z.B. für den Rückweg von der UFA-Passage 90 anstatt 25 Minuten benötigt (und war damit recht gut bedient). Viele mussten auf den Autobahnen im Großraum Osnabrück und den Nachbarkreisen übernachten, auf dem Osnabrücker Hauptbahnhof strandeten ebenfalls viele Bahnreisende, die dann in Notunterkünften übernachtet haben. Umgestürzte Bäume hatten den Zugverkehr zum Erliegen gebracht. Und auch jetzt noch drohen viel Bäume und Baumkronen unter der Schneelast umzustürzen, den Waldspaziergang werde ich mir morgen ersparen.

Nicht nur in Osnabrück sondern auch in den benachbarten Kreisen Steinfurt und Emsland gab es Probleme mit der Stromversorgung. Hier waren Haushalte teilweise stundenlang ohne Strom, über so kurze Ausfälle wie in Osnabrück können die Betroffenen wohl nur Schmunzeln. Hier ein paar winterliche Eindrücke aus den letzten 24 Stunden:

SchneechaosEin schneebedecktes Treppengländer
Schneechaos
Und hier ein Geländer an einer Terasse. Den Schnee oben auf dem Handläufer habe ich nicht extra für dieses Foto aufgestapelt
Schneechaos
Rien ne vas plus – Dieser Wagen hat sich festgefahren…
Schneechaos
… und musste freigeschaufelt werden
Schneechaos
Nur mit etwas Fantasie erkennt man hier einen Golf IV
Schneechaos
Am Morgen danach: die neue Kopfbedeckung eines Regenmessers
Schneechaos
Auch hier wurde der Schnee nicht für das Foto aufgestapelt, er war so hoch
Schneechaos
Zahlreiche Strassen mussten aufgrund herumliegender Bäume/Äste gesperrt werden (und bleiben auch sicher in den nächsten Tagen gesperrt)
Schneechaos
Schneechaos
Schneechaos
Viele Äste biegen sich unter der Last des schweren Schnees
Schneechaos
Eine ganz normal verschneite Strasse
Schneechaos
Hier das gleiche Bild nochmal, man kann hier sehr schön erkennen wie sich der Schnee im Zaun festgesetzt hat
Schneechaos
Schneechaos
Schneechaos
Für einige Lebewesen war die weisses Zeug jedoch komplett neu und unheimlich interessant…
Schneechaos
… auch wenn dabei manche Erkundungstour in einer Sackgasse endet
Schneechaos
Hier das offizielle Endergebnis (an einer relativ geschützten Stelle)

Warum waren die Schneefälle so heftig? Auf der Homepage der heute-Nachrichten wird das Phänomen erklärt:

Flaute in fünf Kilometern Höhe löst Schneechaos aus
Eine fehlende Luftströmung in fünf Kilometern Höhe hat das Schneechaos ausgelöst. Dadurch sei das Tief „Thorsten“ nur sehr langsam weitergezogen, so der Deutsche Wetterdienst. „Die Wolken haben den Schnee deshalb immer wieder auf einen schmalen Streifen geworfen.“

Die Höhenströmung mache derzeit einen großen Bogen um das mitteleuropäische Festland. Herbstliche Stürme zögen von Grönland, Spanien, Mittelmeer, Schwarzmeer nach Russland. Tiefausläufern in unteren Luftschichten fehle deshalb der Antrieb. „So eine Wetterlage kommt nicht alle Jahre vor“, sagte Engel.

Der Meteorologe erwartet, dass „Thorsten“ weiterhin nur langsam voran kommt. Entwarnung gebe es daher nicht. Im Münsterland, aber auch im Rheinland bis zur Eifel werde weiterhin viel Schnee fallen.

Es ist trotzdem schon sehr verwunderlich, welches Chaos ein paar Zentimeter Schnee anrichten können. Und ich bin gespannt wie sich die Situation in den nächsten Stunden und Tagen entwickelt…

Sendepause

Ihr habt es sicher schon bemerkt: Auf teutoRADIO geht derzeit Nichts! Seit heute Morgen zieht ein Tiefdruckgebiet mit viel Schnee, Eis und heftigem Wind über Norddeutschland. Als ich heute um 6.00 Uhr das Licht zum ersten Mal eingeschaltet habe, fiel mir sofort ein Flackern auf. Spannungsschwankungen. Im Laufe des Vormittags wurde der Schneefall heftiger, der Wind nahm weiter zu. Gegen 15.30 Uhr war ich dann im Studio um meine Show vorzubereiten. Um 16.00 Uhr sass ich zum ersten Mal im Dunkeln. Stromausfall. Das ganze wiederholte sich in den darauf folgenden 60 Minuten vier Mal. Ihr wisst sicher was passieren kann, wenn man bei einem laufenden Computer den Stecker zieht. In unserem Studio stehen viel Computer und weitere technische Geräte, die ähnlich arbeiten. Daher haben wir bis auf weiteres alle Systeme heruntergefahren, teutoRADIO schweigt. Grund für die Spannungsschwankungen sind die schneebedeckten Stromleitungen, die vom heftigen Wind hin- und herbewegt werden. Dieses Szenario wird wohl noch ein paar Stunden so weiter gehen, zzt. sind die Stromschwankungen weniger geworden.

Dies ist der erste „mutwillig verursachte“ Sendeausfall in der Geschichte von teutoRADIO. Und wir sind nicht der einzige Radiosender, der Probleme mit den enormen Schneemassen hat. Radio RST auf 104,0 MHz und BFBS2 auf 106,3 MHz schweigen ebenfalls, heute Mittag gab es Probleme mit dem Deutschlandfunk (101,8). Die Signale von BFBS2 und dem DLF werden per Satellit zugeführt, die verschneiten Parabolspiegel können das Signal nicht oder nur gestört einfangen.