Es ist ruhiger geworden in der niederländischen Piratenszene. Vorbei sind die Zeiten, an denen jedes Wochenende gleich mehrere große Sender nebst Festzelt, 100 Meter hohen Masten und etwa gleicher Kilowatt-Zahl On Air waren. Agentschap Telecom und BNetzA gehen seit ein paar Jahren gezielt und gemeinsam gegen Piraten vor, das Schwarzsenden ist zu gefährlich und zu teuer geworden.
Seit einiger Zeit lässt sich nun ein neuer Trend beobachten: es werden unbemannte Sender mit verhältnismäßig kleiner Sendeleistung auf verlassene Gebäude, auf Bäumen oder an Strommasten installiert. Die Sender werden aus der Ferne gesteuert und auch das Programm wird via Internet zugeführt. So können die Behörden zwar immer noch den Sender anpeilen und beschlagnahmen, Studio und Programmveranstalter bleiben jedoch unentdeckt.
Das Team von „Kort Maar Krachtig“ hat am vergangenen Wochenende einen etwas größeren unbemannten Sender in Betrieb genommen: 80 Meter Mast, 30 kW Senderleistung, vier Dipole. Der Mast war auf einem LKW montiert und wurde Nähe Wielen (Grafschaft Bentheim) aufgebaut und in Betrieb genommen.
(Quelle:Screenshots ev1.tv)
Am Samstag hat die Bundesnetzagentur den Sender ausfindig gemacht (bei der Konstruktion kein Kunststück) und stillgelegt.
(Quelle: piratenzenders.com)
Da sich die Experten nicht an Demontage und Abtransport herangetraut haben, blieb die Anlage kurzerhand stehen. Am Sonntagmorgen war sie dann verschwunden, der komplette Bericht ist hier nachzulesen. Da haben sich die Programmveranstalter ihre Anlage wohl kurzerhand abgeholt um bald wieder auf Sendung zu gehen. Es gibt ein kurzes Video vom nächtlichen Abtransport:
Herrlich!