Neuer DAB+-Standort im nördlichen Emsland

Der NDR schließt eine DAB+-Lücke im nördlichen Emsland. Im gestrigen BNetzA-Update ist der Standort Werpeloh bei Sögel aufgetaucht. Von dort aus soll auf Kanal 10A das NDR NDS OS-Paket auf Kanal 10A mit 4 kW verbreitet werden.
Schaut man sich die aktuelle Situation via FM Scan an, wird die Region theoretisch durch den Sender Lingen versorgt:
Ich selbst war dort noch nie mit einem Digitalradio unterwegs. Allerdings weiss ich, dass die Gegend relativ hügelig und mit UKW relativ schwach versorgt ist. Ein DAB-Sender macht dort schon Sinn. Warum man allerdings einen neuen Standort koordiniert und nicht via Molbergen (Cloppenburg) sendet ist mir nicht bekannt.

Angaben über den Sendestart gibt es noch nicht.

Frequenztausch im Raum Cloppenburg?

Ein User aus dem UKW/TV-Forum hat sich vor wenigen Tagen den Streamserver von Radio 21 etwas genauer angesehen und dort diesen Eintrag entdeckt:
Radio 21-StreamserverRadio 21 auf 99,3 MHz aus Cloppenburg? Gibt es derzeit nicht. In Cloppenburg – bzw. Molbergen-Peheim – sendet derzeit die Ems-Vechte-Welle auf 99,3 MHz. Dank des mit 220 Metern realtiv hohen Sendemastens, ist der Sender trotz der relativ geringen Sendeleistung von 1,0 kW in weiten Teilen des Weser-Ems-Gebietes zu hören.
99,3 MHzWas steckt hinter diesem Eintrag? Sollen hier Frequenzen getauscht werden? Fassen wir die Fakten zusammen: im April 2017 liefen vom Standort Papenburg aus Testsendungen für die Ems-Vechte-Welle auf 89,5 MHz. Eine in meinen Augen ziemlich beknackte Koordination da vom niederländischen Standort Smilde auf 89,6 MHz (5,0 KW) gearbeitet wird. Die Frequenz 99,3 MHz wurde auf der Ems-Vechte-Welle lange mit “Papenburg 99,3” beworben, Papenburg ist allerdings rund 40km vom Sender Molbergen entfernt. Klassische Billigradios werden in Papenburg entsprechende Schwierigkeiten mit dem Empfang der 99,3 haben. Daher macht die 89,5 doch Sinn. Das Sendegebiet von Radio 21 hingegen weist gerade in dem Bereich eine große Lücke aus:
Sendegebiet Radio 21Der Sender Molbergen würde diese Lücke definitiv schliessen:
Sendegebiet Molbergen 99,3 MHzMöglicherweise nimmt also die Ems-Vechte-Welle eine neue Frequenz am Standort Papenburg in Betrieb und gibt die Frequenz in Molbergen ab an Radio 21. Das wäre ein interessanter Schachzug für den gern totgesagten UKW-Bereich. Vor wenigen Wochen tauchte in der wöchentlich veröffentlichten BNetzA-Datei die Frequenz 99,3 MHz für den Raum Melle auf. Gerüchteweise soll diese an Radio 21 gehen, das spricht ebenfalls für eine Änderung am Standort Molbergen. Vermutlich wird die Ems-Vechte-Welle irgendwann noch einen Sender in Meppen in Betrieb nehmen, an diesem Standort ist z.B. 98,3 MHz koordiniert. Könnte eine Gegenleistung für das Abtreten der reichweitenstarken 99,3 sein.

Zum Standort Molbergen: er wurde in den späten 1960ern errichtet und diente lange zur Verbreitung des ZDFs und des NDR Fernsehens. 1997 wurde an diesem Standort die UKW-Frequenz 99,3 MHz für den Offenen Kanal Cloppenburg in Betrieb genommen. Anfang 1999 gab es Streit unter den Verantwortlichen des OK CLP, der Sendebetrieb wurde eingestellt. Ich habe mich seinerzeit beim Offenen Kanal Osnabrück dafür stark gemacht einen Übernahmeantrag für diese Frequenz zu stellen, damit der Nordkreis Osnabrück besser versorgt wird. Wie so oft wurden die Verantwortlichen von der Realtität überholt, im Sommer 1999 wurde ein Testprogramm der Ems-Vechte-Welle aufgeschaltet (gefolgt vom regulären Programm). Mittlerweile verbreiten NDR und Dlf Kultur Programme über diesen Standort. Seit etwas über einem Jahr wird auch das erste bundesweite Digitalradiopaket mit 5kW auf Kanal 5C über diesen Standort verbreitet. Hier ein Senderoto aus dem Jahr 2006
Sender Molbergen-Peheim / Cloppenburg

NDR-Digitalradio im Emsland gestartet

Seit heute ist das Digitalradioangebot des Norddeutschen Rundfunks auch im südlichen Emsland zu empfangen. Verbreitet wird es auf Kanal 10A über den Standort Lingen-Damaschke, die Sendeleistung beträgt 5,0 kW. Damit fügt sich der Sender Lingen in das Gleichwellennetz der Standorte Osnabrück (Bad Iburg/Grafsensundern) und Damme ein. Bereits vor dem Sendestart war der NDR in günstigen Lagen des Emslands zu empfangen, Grund dürfte die enorme Reichweite des Senders Grafensundern sein.
Sendegebiet DAB-Sender Lingen/Ems des NDRDas DAB+-Paket des NDR besteht in Niedersachsen derzeit aus folgenden Programmen:
NDR1 NDS
NDR 2
NDR Kultur
NDR Info
NDR Info Spezial
N-JOY
NDR Blue
NDR Plus

Seit Ende November 2015 ist der sog. “Bundesmux” über den Standort Lingen zu empfangen.

Ems-Vechte-Welle testet in Papenburg

Seit einigen Tagen ist laut UKW/TV-Forum eine Testsendung der Ems-Vechte-Welle im Raum Papenburg auf Sendung. Gesendet wird auf 89,5 MHz, die Sendeleistung beträgt laut Forum 0,5 kW (zumindest ist sie für Papenburg mit dieser Leistung koordiniert. Hier gibt es zwei kurze Mitschnitte der Testansage:

Welchen Hintergrund dieser Test hat ist nicht bekannt. Für Papenburg wird seit Jahren die Frequenz 99,3 MHz empfohlen. Dieser Sender steht jedoch etwa 50km südöstlich in Molbergen bei Cloppenburg. Trotz der Antennenhöhe ist der Empfang in Papenburg selbst alles andere als sehr gut. Entweder versucht man durch die 89,5 Versorgungslücken im nördlichen Emsland zu füllen oder die 99,3 wird einem anderen Anbieter zugeteilt. Ich vermute hier tatsächlich eine Überraschung und das wird auch sicher nicht die letzte in Niedersachsen sein.

Ursprünglich gehörte die Frequenz 99,3 MHz zum Offenen Kanal Cloppenburg. Dieser Sender stellte jedoch etwa zwei Jahre nach Sendestart im Sommer 1999 seinen Sendebetrieb ein. Die Ems-Vechte-Welle durfte die Frequenz übernehmen und sendet seither aus Molbergen. Aufgrund der Höhe der Sendeantenne ist die 99,3 trotz der relativ geringen Sendeleistung von 1,0 kW recht weit zu empfangen.

Umstellung auf DVB-T vollzogen

Zu meinem heutigen Geburtstag haben sich ARD und ZDF etwas Besonderes einfallen lassen: die Umstellung auf DVB-T im Raum Osnabrück oder anders gesagt den Start des digitalen Fernsehens. Seit den Nacht- bzw. Morgenstunden senden die TV-Sender Osnabrück (Schleptruper Egge) und Lingen (Damaschke) digital. Gestern Abend gab es die letzten analogen TV-Stunden, keine Einblendung, keine Hinweise auf die nahende Umstellung.
DVB-TLediglich im NDR-Fernsehen gab es gestern einen kurzen Bericht über die Umstellung. Aus diesem Bericht habe ich mir auch das folgende Bild „geliehen“.

DVB-TDeutlich lässt sich erkennen, dass Ostfriesland derzeit noch nicht mit DVB-T versorgt ist, dort läuft nach wie vor das analoge Fernsehen. Heute Morgen gab es dann für alle die von der Umstellung noch nichts mitbekommen haben nur noch Schneetreiben auf den TV-Kanälen 24, 39, 41, 50, 56 und 59.

DVB-TIch hatte vorgesorgt und mir eine sog. „DVB-T Set Top Box“ besorgt.
DVB-TDVB-TNachdem das Ganze verkabelt war (Sat-Receiver und Videorecorder mussten irgendwie mit in diese Schaltung eingebaut werden), schnell ins Menue des Receivers geklickt und die Sender gesucht.
DVB-TAuf Kanal 37 fand der DVB-T-Receiver dann auch sofort das NDR-Bouquet.
DVB-TDie Signalstärke liefert der DVB-T-Receiver direkt mit, erwartungsgemäss liegt die Empfangsstärke im sehr guten Bereich (wohne nicht weit vom Sender Osnabrück entfernt).
DVB-TAuf Kanal 41 tauchten die ARD-Kanäle auf und auf Kanal 59 befinden sich die ZDF-Kanäle.
DVB-T14 Programme lassen sich seit heute digital empfangen, beachtlich finde ich die Tatsache dass es einfach kein schlechtes Bild mehr gibt (auch nicht mit einem portablen Fernseher und eingezogener Stabantenne). Schnee gibt es also nicht mehr. Schade finde ich dass keine Radioprogramme mit übertragen werden. In Berlin gibt es derzeit Versuchssendungen mit Radioprogrammen über DVB-T, ich habe aber keine Ahnung wie dieses Angebot angenommen wird (wahrscheinlich ähnlich wie beim Kabelanschluss also „Wie? Da gibts auch Radio?“). Ich werde in den nächsten Tagen mal versuchen ob ich auch die Bouquets aus Bremen und/oder Steinkimmen (Nähe Delmenhorst) empfangen kann. Mehr Infos folgen also an dieser Stelle 😉

Südwest-Niedersachsen Goes DVB-T

Osnabrueck Goes Digital. Das digitale Fernsehzeitalter hält Einzug in den Raum Osnabrück und das südliche Emsland. Ab dem 14.12. 2005 gibt es auf den Osnabrücker TV-Kanälen 39 (ZDF), 50 (Das Erste) und 56 (NDR Fernsehen) sowie auf den Lingener Kanälen 24 (ZDF), 41 (Das Erste) und 59 (NDR Fernsehen) nur noch Rauschen – zumindestens augenscheinlich. Aber fangen wir mal ganz vorne an:

Fernsehen über die ganz normale Dachantenne ist mittlerweile nicht mehr auf dem neusten Stand der Technik. Jahrelang gab es nur drei Programme (ausser man wohnte unweit von Bundes- oder Landesgrenzen). Ende der 80er kamen dann oftmals schwache Sender für RTL und Sat.1, in einigen Gebieten auch Pro7, Vox etc dazu. So hatte man zumindest in einigen Ballungsräumen die Auswahl unter mehreren TV-Sendern und auch dort wo kein Kabelanschluss möglich war/ist mehr als drei Programme auf dem Schirm. In den 90er Jahren wurde dann der Satellitenempfang populär. Durch die leistungsstarke Astra-Flotte konnte man auch mit relativ kleinen Parabolspiegeln gute Bild- und Tonqualität erzeugen – und zwar ohne laufende Kosten. Selbst in Städten wechselten viele zum Sat-Empfang, die terrestrischen Signale (also über Dach- oder Zimmerantenne) wurden immer unwichtiger. Die gute alte Dachantenne stand vor dem Aus.

1997 wurde dann ein neuer Verbreitungsweg für das Medium „Fernsehen“ gestartet: DVB-T. Hinter der Abkürzung verbirgt sich der Begriff „Digital Video Broadcasting“, das „T“ steht für „terrestrisch“ (also erdgebunden, quasi vom Funkturm um die Ecke). Neben DVB-T gibt es noch DVB-S (Satellit) und DVB-C (Kabel). Zunächst gab es Versuche und Testsendungen, ernst wurde es 2002 in Berlin/Brandenburg. Zunächst schaltete man dort die alten Programme über den neuen Verbreitungsweg auf, im Sommer 2003 wurde das alte analoge Fernsehen in diesem Bereich abgeschaltet. Es folgten im Mai 2004 die Regionen Hannover/Braunschweig, Bremen/Unterweser und Köln/Bonn sowie viele weitere Gebiete, auf der offiziellen DVB-T-Homepage gibt es eine Versorgungskarte (Stand: 06.12.2005):

Quelle: www.überallfernsehen.de

Warum diese Umstellung? DVB-T basiert auf Datenkomprimierung. So lassen sich auf der Bandbreite eines analogen TV-Kanals vier digitale (komprimierte) Sender unterbringen. Durch die Abschaltung drei analoger Kanäle könnte man also 12 digitale Programme aufschalten. Okay, das sind zwar nicht annähernd so viele wie über Satellit, trotzdem besser als nur drei. Ab dem 14.12. wird es im Raum Osnabrück/Emsland folgende Programme geben:

Kanal 37 „NDR Multiplex Niedersachsen“
beinhaltet
– „NDR Fernsehen“ mit „Hallo Niedersachsen“
– „WDR Fernsehen“ mit „Scheswig Holstein-Magazin“
– „MDR Fernsehen“ mit „Nord Magazin“
– „Hessen Fernsehen“ mit „Hamburg Journal“

Kanal 41 „ARD Multiplex Niedersachsen“
beinhaltet:
– Das Erste
– Phoenix
– extra 1
– Arte

Kanal 59 „ZDF Multiplex Niedersachsen“
beinhaltet:
– ZDF
– 3sat / ZDF Info Kanal
– KiKa / ZDF Doku Kanal
– ZDF Digitext

Alle Pakete werden jeweils von den Standorten Osnabrück (Schleptruper Egge) und Lingen (Damaschke) auf den gleichen Kanälen ausgestrahlt. Den Kanal 37 hat man sich übrigens aus Cloppenburg geliehen, er wurde dort vorher vom ZDF genutzt.

In diesem Verbreitungsgebiet arbeiten noch zahlreiche sog „Füllsender“. Sie versorgen meist nur Orte oder Gemeinden, die keinen direkten Sichtkontakt zum Hauptsender haben, dort ist kein einwandfreier TV-Empfang möglich. Diese Füllsender stehen auf einem Berg, greifen das Signal vom Hauptsender ab und strahlen es mit kleiner Leistung auf einem anderen Kanal in das im Funkschatten liegende Tal. Gerade südlich von Osnabrück in den Ausläufern des Teutoburger Waldes gibt es viele Kleinsender. Diese werden am 14.12. abgeschaltet. Betroffen sind die Füllsender Bad Bentheim, Bad Essen Grafensundern, Hagen, Kloster Oesede, Melle, Melle/Buer, Melle/Neuenkirchen, Melle/Oldendorf, Wilsum und Wellingholzhausen [Quelle: dvb-t-nord.de].

Diese Füllsender werden nicht mehr benötigt, da es entweder Empfang gibt oder nicht. Soweit jedenfalls die Theorie. Ob die Orte wirklich ohne Füllsender auskommen, wird der Regelbetrieb zeigen. Es lohnt sich vielleicht jetzt schon mal in den Nachtstunden den gerade gekauften DVB-T-Empfänger einzuschalten, die Digitalkanäle werden sicher spontan getestet.

Sehr ausführliche Informationen zum Thema „DVB-T“ gibt es auf

www.ueberallfernsehen.de, „Reinlesen“ lohnt sich.