Drei Jahre 2. Nationales DAB-Paket On Air

Vor ziemlich genau drei Jahren ging das zweite nationale Digitalradio-Paket On Air. Begleitet wurde das Ganze von einer bundesweiten Werbekampagne, Dank aller möglichen AdBlocker ging die jedoch an mir vorbei. Und auch an den meisten aus meinem Dunstkreis ging das Paket vorbei, zumindest gibt es niemanden der offen zugibt Sender aus diesem Paket zu hören.

Sendeangebot vor drei Jahren:
Absolut HOT
Absolut TOP
Absolut Bella
Absolut Oldie Classics
Antenne Bayern
RTL Radio
ROCK ANTENNE
TOGGO Radio

In der Zwischenzeit wurde das Programmangebot wie folgt erweitert:
Absolut HOT
Absolut TOP
Absolut BELLA
Absolut OLDIE
ROCK ANTENNE
OLDIE ANTENNE
RTL RADIO
TOGGO Radio
80s80s
NOSTALGIE
dpd DRIVERSRADIO
Beats Radio
Brillux Radio
90s90s
AIDAradio
Absolut GERMANY

Nach der Aufschaltung von 90s90s Radio habe ich gelegentlich mal reingehört und auch der Samstagabend bei Brillux Radio ist ganz nett gemacht. Alle anderen Sender gehen tatsächlich komplett an mir vorbei.

Privatradios in Niedersachsen starten über DAB+

Am kommenden Donnerstag starten in Niedersachsen Privatradios via DAB+. Damit gehört Niedersachsen zu den letzten Bundesländern mit einem eigenen Digitalradioangebot. Halt: nicht ganz korrekt: die bundesweiten Pakete 1 (DR Deutschland) und 2 (Antenne DE) sind natürlich auch schon in Niedersachsen auf Sendung, bisher fehlen landesweite Anbieter.

Das Sendernetz ist mit Schwerpunkt Regionalisierung ausgelegt. Es gibt also keinen landesweiten Kanal auf dem bestimmte Programm zu finden sind, sondern insgesamt 10 Pakete.

Hier die Aufteilung inklusive Kanäle, Sendestandorte und Sendeleistungen:

Nordseeküste: 11A (Aurich, 10 kW)
Altes Land: 7B (Visselhövede, 10 kW)
Lüneburger Heide: 8B (Lüneburg, 4 kW)
Emsland: 10C (Molbergen, 5 kW)
Oldenburger Land: 10B (Steinkimmen, 4 kW)
Osnabrück: 8B (Schleptruper Egge, 10 kW)
Weserbergland: 9C (Stadthagen, 10 kW)
Hannover: 8C (Hannover-Telemax, 10 kW)
Braunschweiger Land: 11B (Braunschweig-Boitzem, 10 kW)
Göttingen/Harz: 7D (Göttingen/Bovenden, 5 kW)

Mit dem Start von Privatradios in Niedersachsen entstehen zehn unabhängige Pakete, die inhaltlich getrennt voneinander laufen können. Über die Belegung ist auch jetzt wenige Tage vor dem offiziellen Sendestart nichts Offizielles bekannt. Seitdem die Pakete ausgeschrieben wurden, gibt es wilde Spekulationen an denen ich mich auf keinen Fall beteiligen werde. Mittlerweile gibt es Radiosender die sich offiziell dazu äußern, Radio Osnabrück und Radio Hannover kündigen den Start beispielsweise via Facebook an. Vor ein paar Tagen konnten zusätzlich Tests beobachtet werden, demnach sind voraussichtlich folgende Sender landesweit dabei:

– ffn
– Antenne Niedersachsen
– Radio 21
– Antenne Schlager
– BOLLERWAGEN
– The Wolf
– 89.0 RTL
– bigFM
– FEMOTION
– JAM FM
– Oldie Antenne

Fünf Plätze sind noch frei, die werden jeweils durch lokale Anbieter belegt. Voraussichtlich nicht dabei sind viele Bürgerfunkstationen aus Niedersachsen, da die Finanzierung des neuen Verbreitungsweges strittig ist.

Unter dem Strich wird die Aufschaltung der neuen Pakete für mehr terrestrische Programmvielfalt sorgen, Sender wie „BOLLERWAGEN“ sind in Niedersachsen aktuell nur via Internet zu empfangen.

Also: ab dem 13.07. den DAB-Suchlauf starten und ich kann Euch jetzt schon versprechen, dass sich das Sendegebiet von Radio Osnabrück vergrößern wird.

Luistercijfers November-Dezember 2021

Die Specials zum Jahresende haben im niederländischen Radio für Verschiebungen im Ranking gessorgt. Profitieren konnten vor allem NPO Radio 2, Radio 10 und Sky Radio und erfahrungsgemäß reguliert sich das Ganze spätestens mit den Zahlen im März wieder.

Und so sehen die Luistercijfers aus:
01. NPO Radio 2: 16.6 % (11.8 %)
02. Radio 10: 11.2 % (9.9 %)
03. Qmusic: 10.8 % (12.3 %)
04. Sky Radio: 9.5 % (8.3 %)
05. Radio 538: 8 % (9.3 %)
06. NPO Radio 1: 6.9 % (7.7 %)
07. NPO Radio 5: 6.8 % (7.1 %)
08. Radio Veronica: 3 % (3.4 %)
09. 100% NL: 2.5 % (3 %)
10. NPO Radio 4: 2.2 % (2.5 %)
11. NPO 3FM: 2.2 % (2.1 %)
12. SLAM!: 1.1 % (1.3 %)
13. Kink: 0.9 % (1 %)
14. classicnl: 0.7 % (0.8 %)
15. Sublime: 0.7 % (0.7 %)
16. BNR Nieuwsradio: 0.6 % (0.6 %)
[Quelle: radiofreak.nl]

Und so sah das Ranking vor einem Jahr aus. Einige der dort von mir getätigten Prognosen haben sich bewahrheitet, Qmusic war tatsächlich Marktführer. Und ich gehe auch davon aus, dass der Sender ab März wiieder auf der Pole steht. 3FM sendet nach wie vor auf der bekannten UKW-Kette und bleibt auf niedrigem Niveau bei den Einschaltquoten. Änderungen gab und gibt es außerdem im landesweiten Digitalradio: die öffentliche-rechtlichen Nonstop-Kanäle NPO 3FM Alternative, FunX Fissa und FunX Slow Jamz sind aus dem Paket verschwunden und auch Radio 4 Concerten soll dort abgeschaltet werden. Ob dies die letzten Änderungen sind oder wie sich das landesweite Privatpaket entwickelt, kann ich nur schwer vorhersagen. In 12 Monaten sind wir schlauer.

Mein NRW digital gestartet

Alle DAB-Fanboys… DAB-Fans in Nordrhein-Westfalen haben diesen Tag seit Jahren herbei gesehnt, heute war es nun soweit: das erste Privatradio-Paket ist gestartet! In den vergangenen Tagen wurden Tests beobachtet, seit etwa heute 14:00 Uhr ist das Ganze auf Sendung. Doch ist das die große Radio-Revoltuion?

In NRW kann man über UKW bisher die Programme des WDR, die NRW-Lokalsender, die Deutschlandradios und ggf. Campusradios empfangen. BFBS wurde auf ein Minimum gestutzt, glücklich schätzt sich wer in Grenzlage zu den Niederlanden oder Belgien wohnt. Natürlich kann man in NRW auch die Nationalen Pakete 1 (Ursprungsbelegung von 2011 – interessant im Vergleich zu heute) und 2 (gestartet vor etwas mehr als einem Jahr) empfangen, gehört wird DAB+ im Vergleich zu UKW oder Webradio aber eher wenig.

Werfen wir einen Blick auf den grandiosen Inhalt des neuen NRW-Paketes:

– ANTENNE NRW
– KulthitRADIO
– ENERGY NRW
– RADIO 21 NRW
– Radio TEDDY NRW
– NOXX
– KISS FM
– egoFM
– Schlager Radio
– BOLLERWAGEN

Geplant ist die Aufschaltung von:
– Oldie Antenne
– Radio Holiday
– Paradiso
– Sportradio NRW
– Feelgood Radio
– ENERWE HITRADIO

In meinen Augen nicht viel mehr als die Resteverwertung mehr oder weniger großer Stationen. Da werden Pseudo-Fenster suggeriert oder einfach nur Webkanäle aufgeschaltet (siehe BOLLERWAGEN – Webchannel von ffn). Natürlich besteht die Möglichkeit, dass diese Programme ausgebaut werden, ich denke aber eher nicht. Unterm Strich also Musikkanäle, die ich mit Hilfe von Spotiy oder Youtube noch besser auf meinen Geschmack abstimmen kann.

Und die technische Reichweite? Hier wurde geklotzt statt gekleckert. Mit dem Sendestart heute sind folgende Standorte On Air:

Minden Porta Westfalica (2,0 kW)
Schöppingen (2,0 kW, Erhöhung auf 10 kW geplant)
Bielefeld/Hünenburg (10,0 kW)
Münster/Fernmeldeturm (5,6 kW)
Wesel-Büderich 2,5 kW)
Eggegebirge/Lichtenauer Kreuz (10,0 kW)
Dortmund/Florianturm (6,3 kW)
Essen-Holsterhausen (5,0 kW)
Düsseldorf/Rheinturm (5,0 kW)
Hochsauerland (4,0 kW)
Ebbegebirge Herscheid (5,0 kW)
Köln/Colonius (6,3 kW)
Siegen Süd (1,0 kW)
Aachen/Karlshöhe (3,2 kW)

Folgen sollen noch die Standorte:
Köterberg (Lügde-Rischenau)
Wuppertal/Westfalenweg
Bonn/Venusberg (5,0 kW)

Wenige Kilometer nördlich von Osnabrück kann ich das Paket nicht wirklich empfangen:
Mein NRW digital
Mein NRW digital

Die Programme des WDR sind hier im Grenzbereich auch mobil ohne Probleme zu empfangen, hier hilft der Sender Ibbenbüren. Eine Aufschaltung des Paketes an diesem Standort würde nochmal einen ordentlichen Zuwachs bei der technischen Reichweite bringen.

Das Paket ist nett gemeint, wird meiner Meinung nach aber kaum zum Durchbruch zum des Digitalradios beitragen. Dafür ist das Angebot einfach zu schwach.

DAB+: 2. Nationales Paket auf Sendung

Seite heute Morgen gegen 6:30 Uhr ist das 2. nationale DAB+Paket auf Sendung. Die Standorte wurden im Laufe des Vormittags in Betrieb genommen. Durch die Aufschaltung dieses Pakets erhöht sich die Anzahl der regulär bei mir zu empfangenen DAB+-Stationen auf 47.
Aufgeschaltet wurden die bereits bekannten acht Stationen, sechs weitere Anbieter Sender folgen, zwei Plätze sind noch nicht vergeben. Verbreitet wird das Paket mit der Kennung „Antenne DE“. Ist meiner Meinung nach irreführend, da sich in diesem Paket nicht nur Sender mit dem Label „Antenne“ befinden.
Im Gegensatz zum ersten nationalen Paket sendet Paket 2 nicht bundeweit auf dem gleichen Kanal, da schlicht und einfach keiner frei ist. Daher ist das Paket auf drei Kanaäle verteilt. In Betrieb gingen heute diese Standorte:

5D
Flensburg-Engelsby (2,5 kW)
Kronshagen (Kiel) (5,0 kW)
Lübeck-Stockelsdorf (2,0 kW)
Hamburg/Heinrich-Hertz-Turm 10,0 kW)
Cuxhaven Stadt (1,0 kW)
Bremen-Walle 10,0 kW)
Hannover/Telemax (10,0 kW)
Osnabrück/Schleptruper Egge (10,0 kW)
Braunschweig-Broitzem (10,0 kW)
Sibbesse (Hildesheim) (1,5 kW)
Brocken (2,0 kW)
Göttingen/Bovenden (3,2 kW)
Minden (4,0 kW)
Bielefeld (6,3 kW)
Rostock-Toitenwinkel (2,5 kW)
Züssow (4,0 kW)
Casekow (5,0 kW)
Pritzwalk (5,0 kW)
Berlin/Alexanderplatz (10,0 kW)
Cottbus/Calau (10,0 kW)
Oschatz/Collmberg (10,0 kW)
Magdeburg/Burg Kapaunberg (10,0 kW)
Halle/Petersberg (10,0 kW)
Leipzig/Messegrund (10,0 kW)
Dresden-Wachwitz (10,0 kW)
Chemnitz/Geyer (10,0 kW)
Schöneck (Vogtland) (10,0 kW)
Weimar/Großer Ettersberg (10,0 kW)
Gera-Langenberg (10,0 kW)
Jena-Oßmaritz (5,0 kW)
Inselsberg (5,0 kW)
Bad Lobenstein/Sieglitzberg (10,0 kW)
Würzburg/Frankenwarte, BR (10,0 kW)
Amberg Hirschau/Rotbühl (10,0 kW)
Nürnberg-Schweinau (10,0 kW)
Hohe Linie (10,0 kW)
Gelbelsee (10,0 kW)

8C
Vogtsburg/Totenkopf (Freiburg) (5,0 kW)
Donaueschingen (10,0 kW)
Ravensburg/Höchsten (10,0 kW)

9B
Habichtswald (10,0 kW)
Gießen/Dünsberg (3,2 kW)
Fulda/Hummelskopf (3,2 kW)
Großer Feldberg (Taunus)/hr (5,0 kW)
Gelnhausen/Schnepfenkopf (2,0 kW)
Frankfurt (Main)/Europaturm (5,0 kW)
Mainz-Kastel (10,0 kW)
Heidelberg/Königstuhl (10,0 kW)
Dortmund/Florianturm (10,0 kW)
Langenberg/Hordtberg (10,0 kW)
Düsseldorf/Rheinturm (10,0 kW)
Köln/Colonius (10,0 kW)
Siegen Süd (10,0 kW)
Aachen/Karlshöhe (5,0 kW)
Bonn/Venusberg (10,0 kW)
Koblenz/Kühkopf (10,0 kW)
Saarbrücken/Schoksberg (4,0 kW)
Heilbronn/Schweinsberg (2,0 kW)
Pforzheim Langenbrand (10,0 kW)
Stuttgart-Frauenkopf (10,0 kW)
Baden-Baden/Fremersberg (3,2 kW)

12D
Ulm/Kuhberg (10,0 kW)
Augsburg/Hotelturm (10,0 kW)
München/Olympiaturm (10,0 kW)

Offiziell ist das Ganze noch im Testbetrieb. Das erkärt beispielsweise die schlechte Tonqualität von TOGGO Radio sowie fehlender Radiotext und Slideshows. Apropos Slideshows:
Einge Sender (Antenne Bayern, Rockantenne) haben eine recht umfangreiche Slideshow, TOGGO Radio überträgt nur das Logo, RTL überträgt gar nichts. Ich gehe aber davon aus, dass sich das Ganze in den kommenden Wochen und Monaten noch ändern wird.

DAB-Testausstrahlungen 2. Bundesmux aus Osnabrück

Seit einigen Tagen werden in ganz Deutschland DAB-Testausstrahlungen für den 2. Bundesmux beobachtet. Heute war Osnabrück (Schleptruper Egge) an der Reihe. Getestet wurde wohl schon am Vormittag, ich konnte die Signale am Nachmittag beobachten:
Über diesen Kanal wird in Kürze das 2. nationale DAB-Paket verbreitet. Wie bei anderen DAB-Testausstrahlungen wurde ein Programm ausgestrahlt. In diversen Foren ist von Testtönen zu lesen, die habe ich jedoch nicht gehört.

Heute wurde außerdem bekanntgegeben, dass der 2. Bundesmux am 05.10.2020 auf Sendung geht. Laut radiowoche.de sind vier Formate aus dem Hause „Absolut“ dabei. Demnach sieht die Belegung des Pakets wie folgt aus:

– ANTENNE BAYERN
– Drivers Classics
– ein zweites Programm der ENERGY Deutschland Gruppe
– JOKE FM
– PROFI Radio
– RTL Radio
– ROCK ANTENNE
– TOGGO Radio
– Absolut HOT
– Absolut TOP
– Absolut Bella
– Absolut Oldie Classics

Insgesamt 16 Programme sollen verbreitet werden. Wer die noch freien Plätze belegt ist unklar. Die Corona-Pandemie und die damit verbundenen rückläufigen Werbeeinnahmen werden aber vermutlich dafür sorgen, dass die Plätze entweder noch länger unbelegt bleiben oder mutige Anbieter wieder verschwinden. Vielleicht könnte man in der Zeit, in der die Plätze unbelegt sind, mit höheren Bitrates senden. Das hat in Bremen ja auch funktioniert.

71 Standorte sind ab dem 05. Oktober auf Sendung, der Rest wird Stück für Stück dazu geschaltet. Media Broadcast hat hier eine Übersicht über die Standorte veröffentlicht, die ab dem Sendestart dabei sind (Alternativlink). Auf Sendung gehen überwiegend Standort in Ballungsräumen und entlang der wichtigen Autobahnen. Dünner besiedelte Gebiete wie z.B. Ostfriesland, Teile des Sauerlands, das südliche Mecklenburg-Vorpommern, die Eifel sowie das südöstliche Bayern können den 2. Bundesmux vorerst nicht empfangen.

In den kommenden Tagen gibt es bundesweit sicher noch weitere DAB-Testausstrahlungen, es lohnt sich also das DAB-Radio einzuschalten.

DAB-Kanalwechsel in Bremen

In den vergangenen Wochen und Monaten gab es in Norddeutschland immer mal wieder Kanalwechsel im DAB-Bereich. So wechselte der NDR in Hamburg beispielsweise auf den Kanal 10A und ist seither in meiner Gegend nicht mehr zu empfangen (der NDR sendet im Raum Osnabrück ebenfalls auf Kanal 10A).
Gestern wurden in Bremen und Bremerhaven neue DAB+-Kanäle in Betrieb genommen. Dabei wechselte Radio Bremen von Kanal 7B auf auf 6D, das Bremer Privatradiopaket ist nun auf 6A statt 7D zu hören. Mit dem Wechsel sind auch Leistungserhöhungen geplant, die haben bisher nicht stattgefunden.
Eine Bestandsaufnahme:
6A privates Paket
Bremen-Walle: 4,0 kW (8 kW sind möglich)
Bremerhaven-Schifforf (0,5 kW)

6D Radio Bremen
Bremen-Walle: 4,0 kW (10 kW sind möglich)
Bremerhaven-Schifforf (0,8 kW)

Ob der Kanalwechsel wirklich glücklich ist, wird sich herausstellen. In Nordhessen ist jedenfalls ein Paket im Gleichkanalbetrieb auf Kanal 6A unterwegs.

Das Bremer Privatradiopaket erhält in den nächsten Tagen/Wochen einen Neuzugang: Radio 21 soll auf 6A aufgeschaltet werden.
Der Sender sendet seit ca. 2012 in Bremen über UKW, mit der Aufschaltung auf DAB+ dürfte sich die Reichweite allerdings erhöhen.

Neuer DAB+-Standort im nördlichen Emsland

Der NDR schließt eine DAB+-Lücke im nördlichen Emsland. Im gestrigen BNetzA-Update ist der Standort Werpeloh bei Sögel aufgetaucht. Von dort aus soll auf Kanal 10A das NDR NDS OS-Paket auf Kanal 10A mit 4 kW verbreitet werden.
Schaut man sich die aktuelle Situation via FM Scan an, wird die Region theoretisch durch den Sender Lingen versorgt:
Ich selbst war dort noch nie mit einem Digitalradio unterwegs. Allerdings weiss ich, dass die Gegend relativ hügelig und mit UKW relativ schwach versorgt ist. Ein DAB-Sender macht dort schon Sinn. Warum man allerdings einen neuen Standort koordiniert und nicht via Molbergen (Cloppenburg) sendet ist mir nicht bekannt.

Angaben über den Sendestart gibt es noch nicht.

NDR regionalisiert DAB+

Seit Anfang des Monats verbreitet der NDR die jeweils zuständigen Regionalfenster in den einzelnen Verbreitungsgebieten. Zugegeben habe ich die Regionalfenster nie gehört, nach meinem Kenntnisstand wurde aber jeweils die Version aus dem Hauptstudio im gesamten Land verbreitet (sprich Hannover für Niedersachsen, Schwerin für Mecklenburg-Vorpommern).

Neben den regionalen Auseianderschaltungen soll es auch regionale Slideshows geben. Das konnte ich heute nicht beobachten. Was auf jeden Fall funktioniert hat ist die Umbenennung der einzelnen Regionalpakete. Diese Pakete werden derzeit verbreitet:

7A NDR HH (Wechsel auf 10A ist für Mitte des Monats geplant)
7A NDR NDS HAN
8B NDR MV HGW
8D NDR NDS OL
9A NDR SH HL
9B NDR NDS LG
9C NDR SH KI
10A NDR NDS OS
10C NDR SH NOR
10C NDR SH HEI
10C NDR MV NB
11B NDR SH HEI
11B NDR NDS BS
11B NDR MV HRO
11D NDR MV PW (Aufschaltung 2. Halbjahr 2020)
12A NDR NDS OL
12B NDR SH FL
12B NDR MV SN
Im Norden sind weitere Kanalwechsel geplant, dazu vielleicht in den kommenden Tagen etwas mehr.

Digitalradio in Niedersachsen

Seit einigen Tagen laufen in Sachen „Digitalradio in Niedersachsen“ die Gemüter heiss. In vielen DAB-Befürworter-Gruppen werden die allerschlimmsten Szenarien an die Wand gemalt. Ist es wirklich so schlimm? Dieser Beitrag hilft vielleich ein paar Fakten zu transportieren.
Digitalradio in NiedersachsenIst-Situation
Für diejenigen, die von Niedersachen bishher nur im Halbschlaf in der Schule gehört haben: in Niedersachsen gibt es den Norddeutschen Rundfunk mit seinen fünf Programmen. Bei NDR1-3 ist eine UKW-Vollversorgung gegeben, NDR4 (NDR Info) und NDR5 (N-Joy) müssen sich teilweise mit lückenhaften UKW-Ketten abfinden. Dazu gibt es noch ffn (Sendestart Ende 1986), Antenne Niedersachsen (Sendestart Mai 1990) und Radio 21 (Sendestart 2000). Seit Ende 2013 gibt es in einigen Regionen zusätzlich kommerziellen Lokalfunk. Last But Not Least sind seit den 1990ern nichtkommerzielle Lokalsender (NKLs) auf Sendung. Der NDR arbeitet langsam aber konsequent an der Aufschaltung seiner Programme auf DAB+, die Privaten haben offensichtlich kein Interesse daran in Niedersachsen eine DAB+-Struktur aufzubauen. Bei ffn und Antenne Niedersachsen ist es prinzipiell nicht erforderlich, beide verfügen jewels über ein leistungsstarkes UKW-Netz mit dem sie Niedersachsen technisch erreichen. Radio 21 arbeitet derzeit mit vergleichweise leistungsschwachen Sendern in Ballungsräumenn, viele dieser Sender sind nicht/schlecht synchronisiert und mobil kein Hörgenuß. Die NLKs und vor allem die kommerziellen Privatsender begnügen sich mit Resten und Lücken. Das ist die aktuelle Situation in Sachen Digitalradio in Niedersachsen.
Digitalradio in NiedersachsenAntrag im Landtag
Alles in allem ist die Radiolandschaft in Niedersachen langweilig. Funktionierendes mobiles Internet für das Radiohören unterwegs wäre eine Idee dem gefühlt gleicheschaltetem Radio zu entkommen. Und genau das möchte die FDP Landtag mit ihrem „Antrag für eine digitale Radiozukunft“ auf die Reise bringen. Dort fordert die Fraktion das Landeparlament zu folgenden Schritten auf:

1. sich konsequent zusammen mit dem Bund, anderen Ländern sowie den privaten und öffentlich-rechtlichen Sendern für einen marktgerechten Übergang in eine digitale Radiozukunft einzusetzen und ein klares, abgestimmtes Konzept zu erarbeiten
2. sich gegen ein UKW-Abschaltdatum auszusprechen
3. die Förderung der Verbreitung von DAB+ durch den Rundfunkbeitrag zu beenden
4. die Radiointeroperabilität technologieneutral auszugestalten
5. den Ausbau von schnellem Internet in der Fläche so voranzutreiben, dass auch die Nutzung von Radio via Internet rasch flächendeckend die Realität in Niedersachsen wird. Zur Partizipation des Hörfunks an 5G müssen die für die Radioverbreitung über 5G notwendigen Frequenzspektren dem Rundfunk zur Verfügung gestellt werden
6. die lokale, regionale und landesweite Radiovielfalt durch Zugang und Auffindbarkeit auf Plattformen sicherzustellen

Hier gibt es einen Videomitschnitt der Aussprache zum Thema „Digitalradio in Niedersachsen“. Wer keine Lust auf diese Diskussion hat, kann hier die wichtgsten Statements nachlesen hat hier die Möglichkeit die rudimentären Standpunkte nachzulesen:

Stefan Birkner, (Jahrgang 1973), FDP
– Radio digital über Internet
– kein UKW-Abschaltdatum, Weiternutzung da bewährt
– 92% der Hörer empfangen ihre Programme über UKW
– DAB(+) hat sich seit 20 Jahren nicht bewährt
– Verabschiedung der Förderung von DAB+ über die Rundfunkbeiträge da teure und nicht zielführende Übergangstechnologie
– digitaler Radioempfang erfolgt derzeit über Smartphones und Smartspeaker
– bei den Öffentlich-Rechtlichen ist die Einführung von DAB+ Dank Rundfunkbeiträge ein recht einfacher Weg, für die privaten Sender ist es eine große Herausforderung (Parallelfinanzierung von zwei Technologien), eine Refinanzierung ist nicht gewährleistet (Gefährdung der Vielfalt in Niedersachen)
– Einsetzung für den 5G-Standard

Dr. Alexander Saipa, (Jahrgang 1976), SPD
– Radio wird überwiegend über UKW gehört
– die Technolgie (DAB +) konnte sich bisher bei uns (VerbraucherInnen in Deutschland) nicht durchsetzen
– das (technisch überlegene) Digitalradio hat bis heute einen schweren Stand, 6% hören vorwiegend über DAB+
– für fast 70% der Nutzer ist UKW die Hauptempfangsart
– das Internetradio ist mit knapp 10% verbreiteter als DAB+

Es gab noch Meldungen von der CDU, den Grünen und der AfD, im Anschluss wurde der „Antrag für eine digitale Radiozukunft“ einstimmig angenommen.
Digitalradio in NiedersachsenWas bedeutet diese Entscheidung nun?
Meiner Meinung nach nichts, da es in Niedersachsen nur das bundesweite Paket auf 5C und die NDR-Pakte gibt. Die NLM als Niedersächsische Landesbehörder fördert meines Wissens kein Digitalradio. Sie war lediglich an einem Modellversuch der TU Braunschweig beteiligt, in dem die Regionalisierung von Gleichwellennetzen untersucht wurde. Es zieht sich also kein Privatsender aus DAB+ in Niedersachsen zurück da hier niemand sendet. Gerüchteweise gab/gibt es Budgets zur Förderung des DAB-Ausbaus seitens der NLM, diese werden vermutlich nun gestrichen sofern sie vorhanden sind.

Sturm im Wasserglas?
In zahlreichen Pro-DAB-Gruppen und -Foren waren Aufregung und Aufschrei sehr groß, Privatradioveranstalter und -verbände lobten hingegen die Entscheidung. Für den durchschnittlichen Radionutzer selbst hat sich nichts geändert und es wird auch vermutlich noch dauern bis sich etwas ändert. Seine Lieblingsprogramme bleiben sowohl via UKW als auch via DAB auf Sendung.

Visionen für die Zukunft
Radio via Internet ist in meinen Augen eine geniale Erfindung – sofern man eine stabile Empfangsleitungen und großzügig bemessene Streamserver besitzt. Würden alle terrestrischen Radionutzer gleichzeitig das Internet nutzen wollen, bricht es mit großer Wahrscheinlichkeit zusammen. Zusätzlich ist Bau und Betrieb von webbasierten Diensten mit hohem Aufwand verbunden (gerade im mobilen Bereich und speziell bei 5G wo Sendermasten mit 1km Abstand errichtet werden müssen). Klassischer Rundfunk – in welchem Wellenbereich auch immer – ist da wesentlich unkomplizierter, da es keine direkte Leitung zwischen Sender und Empfänger gibt.

DAB+ hält langsam aber kontinuierlich Einzug in Niedersachsen. Das beobachte ich in meinem lokalen Umfeld. Ich hoffe, dass sich kleine/lokale/regionale Anbieter zusammensetzen und eigene Pakete ohne Förderung der NLM auf die Beine stellen. Vielleicht gelingt ja sogar eine Kooperation mit dem NDR, in Hessen hat das ja auch mal eine Zeit lang funktioniert.