Goodbye, Radio Flora

Im November vergangenen Jahres wurden Zahlen über die Reichweite der niedersächsischen Bürgersender veröffentlicht (hier gibts nochmal alle Zahlen zum Nachlesen). Mein ortsansässiges OS Radio lang ja immerhin bei 1,3% Stammhörerschaft, das Hannoveraner Vorzeigeprojekt Radio Flora schaffte es laut dieser Auswertung auf gerade mal 0,3% Markanteil. Damit lag der Sender sogar hinter 89.0 RTL welches offiziell für Sachsen-Anhalt sendet.

Gestern nun hat die Niedersächsische Landesmedienanstalt NLM die Lizenzen der Bürgersender verlängert – bis auf die Lizenz von Radio Flora. Auf der Homepage der NLM heisst es:

Vor dem Hintergrund der weit unter dem Landesdurchschnitt liegenden Akzeptanz (…) hat die Versammlung der NLM dem Antrag auf Lizenzverlängerung von Radio Flora/Hannover nicht entsprochen. Sie sieht zwar in den zwischenzeitlich angekündigten Programmreformen einen richtigen Ansatz, um die offensichtlichen Programmdefizite auszugleichen, hat aber erhebliche Zweifel, ob die angekündigten Maßnahmen in den bestehenden Organisationsstrukturen des Senders erfolgreich umgesetzt werden können. Bei ihrer Entscheidung berücksichtigte die Versammlung insbesondere auch, dass Radio Flora aus den Ergebnissen der Akzeptanz-Untersuchungen 1998/99 offenbar keine bzw. nicht die richtigen Schlussfolgerungen gezogen hat; die aktuellen Defizite seien bereits damals deutlich aufgezeigt worden.
Die Versammlung hat deshalb beschlossen, die Frequenz Hannover 106,5 MHz neu auszuschreiben. Die Ausschreibung eröffnet auch für Radio Flora die Chance, sich erneut zu bewerben.

Über diese Entscheidung lässt sich tagelang streiten. Die Bürgersender sorgen mit ihren nicht glattformatieren sicher für eine Bereicherung. Was nutzt diese Bereicherung jedoch, wenn sie niemand hört? Für die Macher von Radio Flora wäre es sicher einfacher im Internet weiterzusenden. Ein Verein mit 600 Mitgliedern (laut Homepage) hat sicher keine Probleme die anfallenden Gebühren zu tragen.

Nordost-Niedersachsen goes DVB-T

Heute morgen ist ein weiterer analoger Fleck von der niedersächsischen Fernsehlandkarte verschwunden. In Wendland und Lüneburger Heide wurde das Digitalfernsehen DVB-T aufgeschaltet.

Ähnlich wie in Osnabrück und auch weiteren Teilen in Niedersachsen werden seit den Nachtstunden nur die öffentlich-rechtlichen Programme terrestrisch verbreitet (die analogen Privatsender wurden vor über einem Jahr abgeschaltet). Die Programme verteilen sich wie folgt:

ARD NDR Multiplex
beinhaltet
– Das Erste
– Arte
– Phoenix
– Eins Extra
ARD NDR Multiplex
(Kanal 43 aus Uelzen mit 10 kW / Visselhövede mit 20 kW und Dannenberg 10 kW und Kanal 24 aus Lüneburg mit 20 Watt)

ZDF –Bouquet
beinhaltet:
– ZDF
– Kika / ZDF-Doku
– 3 sat
– MHP-Datendient
Kanal 27 aus Uelzen mit 50 kW / Visselhövede mit 20 kW und Kanal 37 aus Lüneburg mit 20 Watt

NDR NDS-Bouquet
beinhaltet:
– NDR NDS
– WDR Fernsehen mit “Schleswig-Holstein-Magazin”
– MDR Fernsehen mit “Nord Magazin”
– Hessen Fernsehen mit “Hamburg Journal”
Kanal 58 aus Uelzen mit 10 kW / Visselhövede mit 20 kW und Dannenberg mit 10 kW und Kanal 60 aus Lüneburg mit 20 Watt

[Quelle: http://www.dvb-t-nord.de/index.html]

Akzeptanz Bürgermedien in Niedersachsen

Auf der Homepage der niedersächsischen Landesmedienanstalt befinden sich die Ergebnisse einer gross angelegten Umfrage. Sie trägt die Überschrift „Bürgerrundfunk: Feste Größe in der niedersächsischen Medienlandschaft“. Hieraus geht hervor, wie viel oder wenig die jeweilige Sender in ihrem Verbreitungsgebiet akzeptiert werden. Für Osnabrück sehen sie Zahlen wie folgt aus [Quelle: nlm.de]:

Akzeptanz Bürgermedien NDS 2006(Akzeptanz-Buergermedien_NDS_2006)