Umstellung auf DVB-T vollzogen

Zu meinem heutigen Geburtstag haben sich ARD und ZDF etwas Besonderes einfallen lassen: die Umstellung auf DVB-T im Raum Osnabrück oder anders gesagt den Start des digitalen Fernsehens. Seit den Nacht- bzw. Morgenstunden senden die TV-Sender Osnabrück (Schleptruper Egge) und Lingen (Damaschke) digital. Gestern Abend gab es die letzten analogen TV-Stunden, keine Einblendung, keine Hinweise auf die nahende Umstellung.
DVB-TLediglich im NDR-Fernsehen gab es gestern einen kurzen Bericht über die Umstellung. Aus diesem Bericht habe ich mir auch das folgende Bild „geliehen“.

DVB-TDeutlich lässt sich erkennen, dass Ostfriesland derzeit noch nicht mit DVB-T versorgt ist, dort läuft nach wie vor das analoge Fernsehen. Heute Morgen gab es dann für alle die von der Umstellung noch nichts mitbekommen haben nur noch Schneetreiben auf den TV-Kanälen 24, 39, 41, 50, 56 und 59.

DVB-TIch hatte vorgesorgt und mir eine sog. „DVB-T Set Top Box“ besorgt.
DVB-TDVB-TNachdem das Ganze verkabelt war (Sat-Receiver und Videorecorder mussten irgendwie mit in diese Schaltung eingebaut werden), schnell ins Menue des Receivers geklickt und die Sender gesucht.
DVB-TAuf Kanal 37 fand der DVB-T-Receiver dann auch sofort das NDR-Bouquet.
DVB-TDie Signalstärke liefert der DVB-T-Receiver direkt mit, erwartungsgemäss liegt die Empfangsstärke im sehr guten Bereich (wohne nicht weit vom Sender Osnabrück entfernt).
DVB-TAuf Kanal 41 tauchten die ARD-Kanäle auf und auf Kanal 59 befinden sich die ZDF-Kanäle.
DVB-T14 Programme lassen sich seit heute digital empfangen, beachtlich finde ich die Tatsache dass es einfach kein schlechtes Bild mehr gibt (auch nicht mit einem portablen Fernseher und eingezogener Stabantenne). Schnee gibt es also nicht mehr. Schade finde ich dass keine Radioprogramme mit übertragen werden. In Berlin gibt es derzeit Versuchssendungen mit Radioprogrammen über DVB-T, ich habe aber keine Ahnung wie dieses Angebot angenommen wird (wahrscheinlich ähnlich wie beim Kabelanschluss also „Wie? Da gibts auch Radio?“). Ich werde in den nächsten Tagen mal versuchen ob ich auch die Bouquets aus Bremen und/oder Steinkimmen (Nähe Delmenhorst) empfangen kann. Mehr Infos folgen also an dieser Stelle 😉

Südwest-Niedersachsen Goes DVB-T

Osnabrueck Goes Digital. Das digitale Fernsehzeitalter hält Einzug in den Raum Osnabrück und das südliche Emsland. Ab dem 14.12. 2005 gibt es auf den Osnabrücker TV-Kanälen 39 (ZDF), 50 (Das Erste) und 56 (NDR Fernsehen) sowie auf den Lingener Kanälen 24 (ZDF), 41 (Das Erste) und 59 (NDR Fernsehen) nur noch Rauschen – zumindestens augenscheinlich. Aber fangen wir mal ganz vorne an:

Fernsehen über die ganz normale Dachantenne ist mittlerweile nicht mehr auf dem neusten Stand der Technik. Jahrelang gab es nur drei Programme (ausser man wohnte unweit von Bundes- oder Landesgrenzen). Ende der 80er kamen dann oftmals schwache Sender für RTL und Sat.1, in einigen Gebieten auch Pro7, Vox etc dazu. So hatte man zumindest in einigen Ballungsräumen die Auswahl unter mehreren TV-Sendern und auch dort wo kein Kabelanschluss möglich war/ist mehr als drei Programme auf dem Schirm. In den 90er Jahren wurde dann der Satellitenempfang populär. Durch die leistungsstarke Astra-Flotte konnte man auch mit relativ kleinen Parabolspiegeln gute Bild- und Tonqualität erzeugen – und zwar ohne laufende Kosten. Selbst in Städten wechselten viele zum Sat-Empfang, die terrestrischen Signale (also über Dach- oder Zimmerantenne) wurden immer unwichtiger. Die gute alte Dachantenne stand vor dem Aus.

1997 wurde dann ein neuer Verbreitungsweg für das Medium „Fernsehen“ gestartet: DVB-T. Hinter der Abkürzung verbirgt sich der Begriff „Digital Video Broadcasting“, das „T“ steht für „terrestrisch“ (also erdgebunden, quasi vom Funkturm um die Ecke). Neben DVB-T gibt es noch DVB-S (Satellit) und DVB-C (Kabel). Zunächst gab es Versuche und Testsendungen, ernst wurde es 2002 in Berlin/Brandenburg. Zunächst schaltete man dort die alten Programme über den neuen Verbreitungsweg auf, im Sommer 2003 wurde das alte analoge Fernsehen in diesem Bereich abgeschaltet. Es folgten im Mai 2004 die Regionen Hannover/Braunschweig, Bremen/Unterweser und Köln/Bonn sowie viele weitere Gebiete, auf der offiziellen DVB-T-Homepage gibt es eine Versorgungskarte (Stand: 06.12.2005):

Quelle: www.überallfernsehen.de

Warum diese Umstellung? DVB-T basiert auf Datenkomprimierung. So lassen sich auf der Bandbreite eines analogen TV-Kanals vier digitale (komprimierte) Sender unterbringen. Durch die Abschaltung drei analoger Kanäle könnte man also 12 digitale Programme aufschalten. Okay, das sind zwar nicht annähernd so viele wie über Satellit, trotzdem besser als nur drei. Ab dem 14.12. wird es im Raum Osnabrück/Emsland folgende Programme geben:

Kanal 37 „NDR Multiplex Niedersachsen“
beinhaltet
– „NDR Fernsehen“ mit „Hallo Niedersachsen“
– „WDR Fernsehen“ mit „Scheswig Holstein-Magazin“
– „MDR Fernsehen“ mit „Nord Magazin“
– „Hessen Fernsehen“ mit „Hamburg Journal“

Kanal 41 „ARD Multiplex Niedersachsen“
beinhaltet:
– Das Erste
– Phoenix
– extra 1
– Arte

Kanal 59 „ZDF Multiplex Niedersachsen“
beinhaltet:
– ZDF
– 3sat / ZDF Info Kanal
– KiKa / ZDF Doku Kanal
– ZDF Digitext

Alle Pakete werden jeweils von den Standorten Osnabrück (Schleptruper Egge) und Lingen (Damaschke) auf den gleichen Kanälen ausgestrahlt. Den Kanal 37 hat man sich übrigens aus Cloppenburg geliehen, er wurde dort vorher vom ZDF genutzt.

In diesem Verbreitungsgebiet arbeiten noch zahlreiche sog „Füllsender“. Sie versorgen meist nur Orte oder Gemeinden, die keinen direkten Sichtkontakt zum Hauptsender haben, dort ist kein einwandfreier TV-Empfang möglich. Diese Füllsender stehen auf einem Berg, greifen das Signal vom Hauptsender ab und strahlen es mit kleiner Leistung auf einem anderen Kanal in das im Funkschatten liegende Tal. Gerade südlich von Osnabrück in den Ausläufern des Teutoburger Waldes gibt es viele Kleinsender. Diese werden am 14.12. abgeschaltet. Betroffen sind die Füllsender Bad Bentheim, Bad Essen Grafensundern, Hagen, Kloster Oesede, Melle, Melle/Buer, Melle/Neuenkirchen, Melle/Oldendorf, Wilsum und Wellingholzhausen [Quelle: dvb-t-nord.de].

Diese Füllsender werden nicht mehr benötigt, da es entweder Empfang gibt oder nicht. Soweit jedenfalls die Theorie. Ob die Orte wirklich ohne Füllsender auskommen, wird der Regelbetrieb zeigen. Es lohnt sich vielleicht jetzt schon mal in den Nachtstunden den gerade gekauften DVB-T-Empfänger einzuschalten, die Digitalkanäle werden sicher spontan getestet.

Sehr ausführliche Informationen zum Thema „DVB-T“ gibt es auf

www.ueberallfernsehen.de, „Reinlesen“ lohnt sich.