Sony XDR-S3HD

Seit einigen Tagen habe ich ein neues Spielzeug: Einen Sony XDR-S3HD. Dieses Gerät wird nur für den us-amerikanischen Markt produziert (ja mit 110V-Stecker!) und ist daher nicht im nächsten „Wir hassen teuer“-Markt zu bekommen.

Highlight an diesem Empfänger ist ein sog. „DSP-Filter“. DSP steht für Digital Signal Processing und ist kurz gesagt ein computergesteuerter Filter. Er „konzentriert“ sich auf die eingestellte Frequenz und rechnet Störgeräusche raus. Mehr dazu später. Der Sony XDR-S3HD gehört mit zu den ersten Geräten mit DSP, mittlerweile werden aber auch portable Geräte mit dieser Funktion angeboten.

Design:
Optisch ist das Gerät wie eine Zigarrenschachtel mit Dreh- und Druckknöpfen sowie einem Display. Es ist in rotbrauner Holzoptik gehalten, die Bedienelemente sind dunkelgrau.


Auf der Unterseite befindet ein geräuscharmer Lüfter, der das Innenleben des Gerätes kühlt. Die Displaybeleuchtung ist in hellblau gehalten, die Abdeckung der Lautsprecher auf der Vorderseite sind dunkelgrau. Man kann das Gerät problemlos in die eigenen vier Wände stellen, es liegt optisch irgendwo zwischen retro und modern.

Funktionen
Der Sony XDR-S3HD verfügt über ein UKW- (87,5 – 108,0 MHz) und ein Mittelwellenband (530 – 1710 kHz). Zusätzlich lässt sich mit diesem Gerät „HD-Radio“ empfangen. HD-Radio ist eine Möglichkeit digital komprimierte (zusätzliche) Radioprogramme zu verbreiten. Im Gegensatz zum Standard „DAB“ werden die Programme nicht über zusätzliche Frequenzen verbreitet, sondern im Huckepack-Verfahren über das jeweilige UKW-Signal. HD Radio wird aber aktuell nur in den USA ausgestrahlt (abgesehen von einzelnen Tests in Europa). Die Funktion kann man aktuell also nicht nutzen. Speicherplätze, Lieferumfang und ähnliche Details verschweige ich an dieser Stelle.


Startbildschirm


Radiotext als einzelne Zeile


Radiotext als Volldisplay-Anzeige

Empfangseigenschaften
Die ausserordentliche guten Empfangseigenschaften sowie die Trennschärfe waren für mich der Grund dieses Gerät zu kaufen. Das UKW-Band ist mittlerweile sehr dicht belegt, im Umfeld von stark einfallenden Sendern ist in der Regel nichts zum empfangen. Wir nehmen mal als Beispiel die Frequenz 89,2 MHz (ist hier in Osnabrück belegt mit NDR 2). Der Sender breitet sich abhängig vom Empfänger aus zwischen 88,9 und 89,7 MHz. Auf diesen Frequenzen ist also eigentlich nichts zu hören. Empfänger mit guter Trennschärfe grenzen die 89,2 aber ein und machen beispielsweise 89,0 RTL (89,0 MHz) oder RTV Oost (89,4 MHz) hörbar. Mit anderen Geräten kann man beispielsweise auf 89,3 MHz Bremen 1 oder hr 3 empfangen. Diese Stationen werden aber vom stark einfallenden NDR 2 überlagert bzw. angekratzt (Nachbarkanalstörungen). Das DSP soll diese Störungen jedoch „rausrechnen“ und ein klares (hörbares) Signal bieten. Das macht das Gerät auch ganz ordentlich. Ich konnte in meinen ersten Tests neben dem genannten NDR 2 sowohl Bremen 1, hr 3 und Radio Sauerland hören. Sobald z.B. das Signal von Radio Sauerland eine bestimmte Feldstärke erreicht hat, rechnet das Gerät die Störgeräusche heraus und man kann gut verständlich den Regionalsender hören.

Das Gleiche gilt für den Vergleich Radio 21 (95,3 MHz) und Antenne Münster (95,4 MHz). Radio 21 ist bei mir Ortssender und das Signal ist recht laut. Antenne Münster ist nicht wirklich schwach, geht aber oft in den Störungen von „nebenan“ unter. Auch hier rechnet das DSP den Störer „weg“.

So richtig zufrieden bin ich mit dem Gerät allerdings nicht, ich hatte mir ehrlich gesagt mehr Empfänge erhofft. Okay, das Gerät habe ich erst wenige Tage in Betrieb aber alles was ich bisher empfangen konnte, schafft auch ein mobiler Empfänger mit entsprechend schmalen (nachgerüsteten) Filtern. Ich habe das Gerät bisher nur mit der mitgelieferten Dipol(draht)antenne benutz, mit einer grösseren Yagi-Antenne ist sicher mehr zu holen. Vermutlich bin ich doch eher der Typ für mobile Geräte und glücklicherweise schiessen in diesem Bereich viele Empfänger mit DSP-Technik aus dem Boden.

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