NDR-Digitalradio im Emsland gestartet

Seit heute ist das Digitalradioangebot des Norddeutschen Rundfunks auch im südlichen Emsland zu empfangen. Verbreitet wird es auf Kanal 10A über den Standort Lingen-Damaschke, die Sendeleistung beträgt 5,0 kW. Damit fügt sich der Sender Lingen in das Gleichwellennetz der Standorte Osnabrück (Bad Iburg/Grafsensundern) und Damme ein. Bereits vor dem Sendestart war der NDR in günstigen Lagen des Emslands zu empfangen, Grund dürfte die enorme Reichweite des Senders Grafensundern sein.
Sendegebiet DAB-Sender Lingen/Ems des NDRDas DAB+-Paket des NDR besteht in Niedersachsen derzeit aus folgenden Programmen:
NDR1 NDS
NDR 2
NDR Kultur
NDR Info
NDR Info Spezial
N-JOY
NDR Blue
NDR Plus

Seit Ende November 2015 ist der sog. “Bundesmux” über den Standort Lingen zu empfangen.

Verkehrsmeldungen für Mecklenburg-Vorpommern im Radio

Samstag, 12. August 2017. Über weiten Teilen Deutschlands liegen Wolken und es regnet bei Werten unter 20°C. Das und das Ende der Schulferien in einigen Bundesländern sorgt für viel Verkehr auf den Straßen. Allein in Norddeutschland gab es heute Vormittag einige Staus mit mehr als 10km Länge. So zu hören in den Verkehrsmeldungen im NDR (versehen mit dem Hinweis „Alle Staus ab xx Kilometer“). Bei der Vielzahl solcher Meldungen wundert es es mich natürlich kaum, dass Störungen aus Bundes- oder Landstraßen nicht genannt werden. Es wundert mich hingegen schon, dass der NDR den Reiseverkehr in den touristischen Hochburgen wie Rügen und Usedom nicht berücksichtigt. Hier zwei Hörbeispiele von heute Mittag kurz nach 13.00 Uhr:

NDR 2

Ostseewelle

So sah übrigens die Karte der Verkehrsmeldung auf ndr.de aus:
Die Verzögerungen rund um Rügen und Usedom finden bei NDR2 nicht statt. Und ich kann mir schon vorstellen, dass der Eine oder andere Autofahrer die NDR-Programme hört (vielleicht auch einfach nur um zu hören ob es in den anderen Bundesländern Staus gibt). Der Ehrenrettung halber habe ich vor wenigen Minuten die Verkehrsmeldungen von NDR 1 Radio MV angehört, hier das Ergebnis:

Der oftmals geschundene Privatfunk kann in einigen Bereichen offensichtlich doch mehr als die ARD. Und schade, dass der NDR sein DAB-Projekt “NDR Traffic” eingestellt hat (wobei in Vorpommern zumindest aktuell nicht viel bringen würde).

DAB-Ausbau im Weser-Ems-Gebiet

Es geht nun ziemlich schnell beim Digitalradio im Weser-Ems-Gebiet: nachdem vor etwas über zwei Jahren der Kanal 10B im wöchentlichen BNetzA-Update auftauchte (Grafensundern/Bad Iburg mit 10,0 kW, die Sendedipole sind mittlerweile montiert), erschien in der gleichen Datei Anfang der vergangenen Woche ein Antrag für den Standort Damme (ebenfalls Kanal 10B, Sendeleistung 2,5 kW). Der Norddeutsche Rundfunk arbeitet offensichtlich an einem Regionalfenster für den Raum Osnabrück. Lingen wird vermutlich in den nächsten Wochen oder Monaten beantragt, Meppen, Papenburg und Peheim (Molbergen/Cloppenburg) sind weitere mögliche Standorte für Kanal 10B um das bekannte NDR-Versorgungsgebiet Osnabrück/Emsland/Grafschaft Bentheim zu bedienen.

Seit gestern versorgt der NDR Ostfriesland mit seinen DAB-Programmen. Auf Kanal 12A werden die bekannten Stationen mit 4 kW verbreitet. Durch die Höhe des Sendemastes dürfte eine gute Abdeckung innerhalb Ostfrieslands gewährleistet sein. Diese Mitteilung wurde übrigens gestern kurzfristig auf ndr.de (Alternativlink) veröffentlicht.

Auch beim bundesweiten Digitalradio-Paket auf Kanal 5C gibt es Neuaufschaltungen: Lingen ist ab kommendem Montag mit 5 kW dabei.

NDR-Mittelwellensender abgeschaltet

Heute Morgen um 9.00 Uhr wurden die Mittelwellenfrequenzen des Norddeutschen Rundfunks wie angekündigt abgeschaltet. Der Abschaltvorgang selbst gestaltete sich recht unspektakulär, und erfolgte mitten im laufenden Programm. Hier ein Hörbeispiel von Steffen Schultz via Soundcloud (aufgenommen hat er den Sender Hamburg-Moorfleet auf 972 kHz):


NDR Mittelwelle

Damit ist nun der Wellenbereich Geschichte auf dem der Norddeutsche Rundunk seine ersten Schritte gemacht hat.

NDR schaltet Mittelwellensender ab

Laut radioszene.de schaltet der NDR zum 13.01.2015 seine Mittelwellensender ab. Betroffen hiervon sind:

702 Flensburg (7,5 kW)
792 Lingen (5,0 kW)
828 Hannover (19,0 kW)
972 Hamburg (100,0 kW)

Beim NDR selbst geisterte vor einigen Wochen noch der 31. Dezember als Abschaltdatum durch die Räume, jetzt hat man sich für Mitte Januar entschlossen. Vor einigen Jahren gab es dieses Gerücht schon einmal, seinerzeit gab es jedoch Proteste von Seglern und Seefahrern (über diese Frequenzen wird auch der Seewetterbericht verbreitet).

Mittelwelle

Genaugenommen fällt dadurch kein eigenständiges Programm weg. NDR Info spezial besteht zu weiten Teilen aus dem regulären Porgramm von NDR Info, es werden hier streckenweise Debatten aus dem Bundestag und nachts die ARD Infonacht übertragen. Terrestrisch ist NDR Info spezial ab Mitte Januar dann nur über das noch recht löchrige DAB+-Netz des NDR. Konkrete Ausbaupläne gibt es hier bisher nicht.

Während eines Ausfalls des Hamburger Mittelwellensenders im März diesen Jahres gab es laut einem Techniker unerwartet viele Reaktionen (nicht nur aus dem unmittelbaren Umfeld des Senders).

DAB: neuer Kanal für NDR in Osnabrück?

Der Norddeutsche Rundfunk plant offensichtlich doch einen weiteren Ausbau seines (bisher recht dünnen) DAB-Netzes. So wurde gestern über das wöchentliche Update der Bundesnetzagentur bekannt, dass in Osnabrück ein neuer Sender auf dem Kanal 10B in Betrieb genommen werden soll. Das Besondere: dieser Kanal ist nicht für den NDR-Standort “Schleptruper Egge” sondern für den Standort “Grafensundern/Dörenberg” koordiniert. Und auch leistungstechnisch gibt der NDR ordentlich Gas: die koordinierte Sendeleistung beträgt 10 kW (Hauptstrahlrichtung ist Norden). Durch diesen Standort kann der NDR mit voller Leistung die Stadt und auch den nördlichen Landkreis versorgen. Für die Stadt Osnabrück und auch die direkt nördlich angrenzenden Orte wie Wallenhorst oder Bramsche ist der Standort eher ungünstig, da er durch den Piesberg abgeschattet ist. Es gibt noch keine Zeitpläne für einen eventuellen Sendestart.

Mit dem gleichen Update wurde bekanntgegeben, dass auch am Standort Aurich ein neuer DAB-Kanal koordiniert worden ist. Genaugenommen ist es der alte Kanal 12A, dieser Kanal war schon mal von dort aus auf Sendung. Allerdings wurde nun die Sendeleistung von 1kW auf 4kW erhöht.

Sender Steinkimmen: Neubau geplant

Ein wichtiger Standort für die Radio- und TV-Versorgung in Nordwestdeutschland soll neu gebaut werden: Steinkimmen im Landkreis Oldenburg. Das teilte der NDR vor einigen Tagen auf seiner Webseite mit. Steinkimmen ist u.a. für die Versorgung der Städte Bremen und Oldenburg zuständig und kann aufgrund seiner Höhe von ca. 300 Metern und seiner Sendeleistung im gesamten Nordwesten gehört werden (zumindest die Programm die mit 100 kW von dort aus senden). Der Standort ist seit 1956 in Betrieb und damit in die Jahre gekommen, die Vorschriften und Auflagen für solche Bauwerke wurde verändert, der Norddeutsche Rundfunk plant daher einen Neubau. Interessantes Detail: Laut NWZ Online soll der neue Mast mit 285 Metern Höhe kleiner sein als der aktuelle. Und: es wird ein Gittermast errichtet (zur zeit steht dort ein Rohrmast).

SteinkimmenDer neue Mast soll nicht vor 2015 erbaut werden, bis dahin sind noch entsprechende Formalitäten zu klären. Der NDR rechnet mit einer Bauzeit von etwa einem halben Jahr und mit Kosten im siebenstelligen Bereich.

Besuch Sender Steinkimmen

Am vergangenen Sonntag habe ich einen der wichtigsten Sendestandorte in Norddeutschland besucht: Den Sender Steinkimmen im Kreis Oldenburg. Der rotweisse Sendemast unweit der A28 zwischen Oldenburg und Bremen feierte sein 50jähriges Bestehen. Seinerzeit war der Turm eine kleine Sensation denn er war mit einer Gesamthöhe von 298 Metern das höchste Bauwerk Deutschlands. Derzeit werden von dort aus sieben UKW-Programme, zwanzig DVB-T-Fernsehsender, sieben DAB-Radioprogramme sowie diverse Funkdienste abgestrahlt. Wichtig war und ist der Standort daher, weil viele Sender in Westniedersachsen (Osnabrück, Lingen, Aurich) Signale aus Steinkimmen empfangen und auf „eigenen“ Frequenzen wieder ausstrahlen.

So umfangreich wie heute war das Programm in der Anfangszeit jedoch nicht, hier eine Kurzchronik:

06. August 1956
Aufschaltung des Ersten Deutschen Fernsehen im VHF-Band I (E02)
10. August 1956
Aufschaltung des 2. NDR-Hörfunkprogramms (95,4 MHz?), sieben Tage später folgt das erste NDR-Programm (87,6 MHz?)
01. Dezember 1956
Sendestart des 3. NDR-Hörfunkprogramms (91,2 MHz?)
09. Juni 1962
Aufschaltung des Ersten Deutschen Fernsehens im UHF Band
01. September 1966
Start von Stereo-Versuchssendungen auf 99,8 MHz
30. Juni 1980
Abschaltung des Ersten Deutschen Fernsehens im VHF-Band I
11. Juni 1986
Das Erste Deutsche Fernsehen wird in Stereo abgestrahlt
31. Dezember 1986
Der Privatfunk hält Einzug in Niedersachsen, ffn startet auf 102,3 MHz
04. Oktober 1986
NDR Info wird aufgeschaltet (98,6 MHz), N-Joy folgt am 12. September 1995 (92,9 MHz)
19. Dezember 2003
Aufschaltung des Digitalrundfunks DAB
24. Mai 2004
Start des digitalen Antennenfernsehens DVB-T
[Quelle: Infobroschüre des Norddeutschen Rundfunks zum 50jährigen Bestehens des Senders Steinkimmen]

Eine ausführlichere Chronik stelle ich in den nächsten Tagen online, sie wird zu finden sein auf www.thomastepe.de (Fotos >> Senderfotos). Unter dieser Adresse gibt es dann auch grössere Fotos, Ihr wisst ja wie knapp Zeit ist (schaut einfach regelmässig vorbei). Vorab schon mal ein paar Fotos in kleinerer Auflösung:


Die Strasse bzw. der Weg heisst wirklich so



No Comment

Die Sendeanlagen von NDR Info und N-Joy

Die Eingangsleistung der UKW-Sender ist relativ klein (hier z.B. 600 Watt), durch den Antennengewinn erhöht sich die Abstahlungsleistung um ein Vieelfaches (hier z.B. 3000 Watt, es handelt sich um den Sender für NDR Info)

Blick auf die Ballempfangseinheit für NDR2. Unter Normalbedingungen gelangt das Signal aus dem Sendestudio über eine Richtfunkverbindng zum Sender Steinkimmen. Fällt diese Verbindung aus, wird NDR2 über die UKW-Sender Hamburg-Moorfleet oder Torfhaus/Harz empfangen und auf der 99,8 abgestrahlt


DVB-T-Kontrollraum


In Steinkimmen werden zahlreiche UKW-Sender aus dem Weser-Ems-Gebiet überwacht. Dieses Foto zeig die Kontrolleinheiten für den Sender Aurich

DAB-Sender Steinkimmen

DVB-T-Sender für den Kanal 29

Blick auf die obere Hälfte es Sendemasts

Richtfunkzuführung und Ballempfangsantennen für die Radioprogramme zum Sender in 64 Metern Höhe

Antennefelder für NDR Info und N-Joy

Antennefelder für NDR 1 NDS, NDR2, NDR Kultur, ffn und Hitradio Antenne in 266 Metern Höhe

DVB-T-Antenne (direkt über dem Korb, 296 Meter über Grund) und DAB-Antenne (Spitze oberhalb des Bltizableiterrings). Die Mastspitze befindet sich 305 Meter über dem Boden

Abgestrahlt wird in Steinkimmen zzt. Folgendes:

UKW:
NDR1 NDS auf 91,1 MHz mit 100 kW
NDR2 auf 99,8 MHz mit 100 kW
NDR Kultur auf 94,4 MHz mit 100 kW
NDR Info auf 98,6 MHz mit 3 kW
N-Joy auf 92,9 MHz mit 1 kW
ffn auf 102,3 MHz mit 100 kW
Hitradio Antenne auf 105,7 MHz mit 100 kW

DVB-T:
E22: ARD-RB- Multiplex (Das Erste/RB ; RB TV (NDR NDS); arte; Phoenix) mit 5 kW
E29: NDR NDS-Multiplex (NDR NDS; WDR/NDR SH; MDR/NDR MV; hr/NDR HH) mit 5 kW
E32: ZDF-Multiplex (ZDF; KiKa/ZDF.doku; 3sat/ZDF.info) mit 5 kW
E42: RTL-Multiplex (RTL; RTL2; SuperRTL; VOX) mit 5 kW
K49: Pro7/Sat.1-Multiplex (Pro7; Sat.1; Kabel1; N24) mit 5 kW
E55: ARD-NDR-Multiplex (Das Erste; arte; Phoenix; Eins Extra) mit 100 kW

DAB:
NDR1 NDS, NDR2, NDR Info, Deutschlandfunk, Deutschlandradio Kultur, Truck Radio, Traffic Channel im Band III/Kanal 12 Block A mit 1 kW

Alles in Allem war der Besuch sehr interessant, das Thema „50 Jahre Sender Steinkimmen“ wird übrigens UKW/TV-Forum diskutiert, dort gibt es auch weitere Links und Fotos.