WDR und BR schalten Mittelwellensender ab

Das Kapitel “Mittelwelle in Deutschland” kann bald geschlossen werden. Nachdem der NDR Anfang des Jahres seine Mittelwellensender abgeschaltet hat, folgen nun WDR und BR. Heute Morgen kündigte der Bayerische Rundfunk auf seiner Homepage das Aus für seine vier Mittelwellenstandorte zum 30.09.2015 an. Gleichzeitig wird auf das Digitalradio DAB+ verwiesen.

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Am Nachmittag berichtete dann infosat.de, dass sich auch der WDR von der Mittelwelle verabschiedet. Als Termin wird “Anfang Juli” genannt. Bisher findet sich noch kein Hinweis auf der Homepage des Westdeutschen Rundfunks. Insgesamt betroffen sind:

720 Langenberg
729 Hof
729 Würzburg
774 Bonn
801 München-Ismaning
801 Dillberg

Übrig blieben bis zum Jahresende noch die Sender des Deutschlandfunks und Antenne Saar. Ob die Frequenzen jemals wieder in Deutschland genutzt werden, wage ich zu bezweifeln. In der Vergangenheit sind bereits einige deutsche AM-Projekte gescheitert (Truck Radio, Mega Radio, Power Radio 612 etc.).

NDR schaltet Mittelwellensender ab

Laut radioszene.de schaltet der NDR zum 13.01.2015 seine Mittelwellensender ab. Betroffen hiervon sind:

702 Flensburg (7,5 kW)
792 Lingen (5,0 kW)
828 Hannover (19,0 kW)
972 Hamburg (100,0 kW)

Beim NDR selbst geisterte vor einigen Wochen noch der 31. Dezember als Abschaltdatum durch die Räume, jetzt hat man sich für Mitte Januar entschlossen. Vor einigen Jahren gab es dieses Gerücht schon einmal, seinerzeit gab es jedoch Proteste von Seglern und Seefahrern (über diese Frequenzen wird auch der Seewetterbericht verbreitet).

Mittelwelle

Genaugenommen fällt dadurch kein eigenständiges Programm weg. NDR Info spezial besteht zu weiten Teilen aus dem regulären Porgramm von NDR Info, es werden hier streckenweise Debatten aus dem Bundestag und nachts die ARD Infonacht übertragen. Terrestrisch ist NDR Info spezial ab Mitte Januar dann nur über das noch recht löchrige DAB+-Netz des NDR. Konkrete Ausbaupläne gibt es hier bisher nicht.

Während eines Ausfalls des Hamburger Mittelwellensenders im März diesen Jahres gab es laut einem Techniker unerwartet viele Reaktionen (nicht nur aus dem unmittelbaren Umfeld des Senders).