KINK FM Off Air

Die Niederlande haben einen Radiosender verloren. Wie bereits im Juli angekündigt hat KINK FM in der Nacht zu vergangenen Samstag seinen Sendebetrieb eingestellt. Als Abschluss wurde seit dem 19. September die “KINK 1600” ausgestrahlt (die 1600 besten Titel zusammengestellt von den KINK FM-Hörern). Damit verlieren die Niederlande den einzigen Alternative-Sender, der landesweit verbreitet wurde (nur via Kabel, das hat dem Projekt letztendlich wohl das Genick gebrochen).

Auf geenstijl.nl wurde folgender, ziemlich zutreffender Nachruft veröffentlicht:

Nederlandse radio nu echt dood: KINK stopt
De VARA is geen RTL. GeenStijl is geen Sargasso. PowNed is geen een soort van BNN. VK is geen NRC. Als al die media zo verschillend zijn, waarom is het aanbod aan muziekzenders in Nederland dan zo’n uitgesproken treurige & volkomen inwisselbare eenheidsworst? Het enige waar je het verschil tussen SkyRadio en 3FM nog aan hoort, is omdat op laatstgenoemde allerlei niet-grappige postpuberale muziekleken door de muziek wauwelen. Alle zenders van 538 tot Q Music spelen dezelfde liedjes uit hetzelfde lijstje op dezelfde volgorde. Dat lijstje heet ‘top 40’ en is al jaren irrelevant omdat niemand nog cd’s koopt. Rob Stenders is in de afgelopen vier jaar driehonderdtweeënvijftig keer van station gewisseld en u heeft het niet eens gemerkt. Eén klein zendertje bood dapper weerstand tegen deze troosteloze smaakvervlakking: KINK FM, ambitieus alternatief met DJ’s die het verschil tussen Kane en Miles Kane nog weten. Helaas ben je dan commercieel kansloos voor een etherfrequentie. Althans, dat vond V-Ventures (lees: Veronica), die eind juni over het graf van overleden KINK-oprichter Arjen Grolleman heen pisten door de zender op te heffen. Tot zo ver hun belofte – op de begrafenis van Grolleman – om een etherfrequentie voor KINK te kopen. Vandaag is de zwanenzang. Tot middernacht wordt de KINK 1600 uitgezonden. Dat zijn 1560 liedjes méér dan al die andere zenders hebben. Daarna is het afgelopen. Meekijken kan op de livestream, rouwen om de dood van alternatieve muziek op de Nederlandse radio via #kinkfm. Daarna is het uitwijken naar Studio Brussel.
JINGLE: Er is hoop. Morgen verrijst Pinguin Radio uit de as van KINK.


Laut radio.nl haben in den letzten Stunden von KINK FM 75.000 Hörer und 45.000 Zuschauer die Streams genutzt. Jantien van Tol hat die letzten Minuten genutzt um sich von Hörern, Mitarbeiternund Förderer des Senders zu verabschieden.  Rob Stenders (Mitbegründer von KINK FM) hat in seiner Sendezeit auf 3FM am Freitagabend die letzten Minuten von KINK FM übernommen, von hier stammt auch dieser Mitschnitt.

Seit Samstagmorgen ist ein Projekt von einigen KINK-Mitarbeitern im Internet auf Sendung. Es heisst Pinguin Radio, hier laufen ebenfalls  wie auf KINK FM Alternativetitel. Einige Sendungen wie z.B. “Club Casablanca” oder “Aardschok” sollen hier verbreitet werden. Der offizielle Start ist im Januar 2012, zzt. ist der Sender über die alten Streamadressen von KINK FM zu hören.

KINK FM stellt Sendebetrieb ein

Der niederländische Alternative-Sender KINK FM zum 01. Oktober 2011 seinen Sendebetrieb ein. Das gab die Veronica-Gruppe (V-Ventures) zu der KINK FM gehört am Mittwoch bekannt. Wenige Wochen vorher wurde bekannt, dass die V-Ventures kein Angebot für KINK FM im Rahmen der kommenden Frequenzversteigerungen abgeben wird (der Sender wird zzt. über das niederländische Kabelnetz verbreitet). Hintergrund: Durch das Musikformat sehen die Betreiber keine Möglichkeiten den Sender gewinnbringend zu betreiben. Nun wird auch das Geld für KINK FM selbst gestrichen.

Wellenchef Jantien van Tol äusserte gegenüber radiofreak.nl, dass KINK FM ein schöner Sender ist, der seit fast 16 Jahren glücklicherweise gegen den Strom schwimmt und gute Musik anstelle von Hits im Programm hat. Gleichzeitig bedauert er, dass innerhalb der Veronica-Gruppe nun kein Platz mehr für KINK FM ist und stellt fast, dass Veronica auch nicht mehr das ist was es mal war. Das was über Jahrzehnte mit viel Engagement aufgebaut wurde sei innerhalb von 10 Jahren verschwunden. Der Marktanteil von KINK FM konnte durch den neuen Claim „Messenger Of Music“ seine Reichweite in den letzten Monaten mehr als verdoppelt werden.

KINK FM wurde von Rob Stenders und Jan Hoogesteijn aufgebaut startete am 1. Oktober 1995 auf den Kabel- und Satellitenfrequenzen von RTL Rockradio. Anfang Dezember wurde KINK FM von der RTL Nederland-Gruppe an die Veronica-Gruppe verkauft. Seither kämpft KINK FM um das Überleben innerhalb der Gruppe. Bei der Frequenzneuversteigerung im Jahr 2003 hat die Veronica-Gruppe nach dem Erhalt einer Lizenz für die „Oldiekette“ das Angebot für KINK FM zurück gezogen, der Sender blieb im Kabel. Anfang 2010 verstarb plötzlich Arjen Grolleman, zusammen mit Jantien van Tol den Sender geleitet hat. Grolleman war auch als Moderator und Stationvoice tätig.

Bis zum 01. Oktober 2011 sendet KINK FM weiter über Kabel und Satellit. An diesem Tag wird der Sender 16 Jahre alt.

KINK FM wird seichter

Eine weitere radiotechnische Hiobsbotschaft erreichte mich in den vergangenen Tagen aus den Niederlanden: KINK FM (fährt ein Alternative-Format) hat neben Slam! FM und Yorin FM auch sein Format angepasst. Auf radio.nl heisst es, dass KINK FM tagsüber nun „toegankelijkere platen“ (ich übersetze es mal mit „Easy Listening“) spielen möchte. Noch vor wenigen Wochen krachten tagsüber die Gitarren von Type-O-Negative & Co, jetzt tauchen dort „gemässigtere“ Songs von z.B. Anouk oder Di-Rect auf. Die generelle Musikfarbe soll aber Alternativ bleiben. Schade nur denn Di-Rect und ähnlich relativ leicht verträgliche Rockmusik gibt es bereits auf allen anderen niederländischen Sendern.

Ich hab mir das Ganze heute ein paar Stunden lang angehört und muss sagen, dass die Änderungen gar nicht sooo dramatisch sind. Popmusik sucht man dort vergebens (lustigerweise fahren einige niederländische Stationen derzeit auf WIR SIND HELDEN ab, „Von hier an blind“ ist mir dort jedenfalls heute begegnet), es hätte also schlimmer kommen können. Wer sich selbst ein „Bild“ machen möchte, sollte einfach mal www.kinkfm.nl besuchen. Gerade in den Abendstunden gibt es dort die eine oder andere musikalische Überraschung und auch tagsüber bietet der Sender den Fans der etwas härteren Gangart eine interessante Musikzusammenstellung. Ich hoffe mal dass das auch in den nächsten Jahren so bleibt und dass sich KINK FM nicht dem aktuellen in den Niederlanden grassierenden „Wir müssen uns anpassen“-Virus unterordnet.