Manche Dinge dauern halt etwas länger (oder positiv formuliert: gut Ding will Weile haben): vor etwa einem Jahr hat die Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) eine Kette von relativ schwachen UKW-Frequenzen ausgeschrieben. Diese Kette besteht überwiegend auf Frequenzen, die das Deutschlandradio im Sommer 2010 durch den Tausch mit BFBS zurückgegeben hat. Die Entscheidung wer den Zuschlag bekommt sollte eigentlich schon Mitte 2014 fallen, wurde dann aber auf Dezember 2014 vertagt. Pünktlich Ende Januar 2015 steht nun fest wer die Kette bekommt: METROPOL FM.
Der LfM-Direktor Dr. Jürgen Brautmeier kommentierte die Entscheidung laut Webseite der LfM wie folgt:
„Die LfM ist sich der Bedeutung der Entscheidung für die Hörfunklandschaft in NRW bewusst. Die Auswahl von METROPOL FM ist eine Bereicherung im Sinne der Vielfalt und keine Entscheidung gegen den Lokalfunk. Der Hörfunk in Nordrhein-Westfalen steht unabhängig von dieser Entscheidung vor schwierigen wirtschaftlichen, technischen und strategischen Herausforderungen. Darüber sollte zügig mit allen Beteiligten und Interessierten gesprochen werden.“
Der Lokalfunk (radioNRW) hatte Ende vergangener Woche noch davor gewarnt, dass durch die Aufschaltung eines neuen Programms die Existenz der lokalen Stationen auf dem Spiel stehen würde. Gleichzeitig hatte sich radioNRW mit dem Projekt „deinfm“ beworben. Ich selbst bin bis zum Schluß davon ausgegangen, dass deinfm auch den Zuschlag bekommt. So wäre der Werbekuchen weiterhin im Haus von radioNRW und dem WDR (der an radioNRW beteiligt ist) geblieben. METROPOL FM wir vor allem im Ruhrgebiet sicher Hörer finden, die klassischen Werbekunden der Lokalsender werden vmtl. nicht um neuen Sender überlaufen.
METROPOL FM wird voraussichtlich im kommenden Jahr auf diesen Frequenzen starten:
88,3 Essen (0,1 kW)
89,0 Olpe (0,5 kW)
89,3 Bochum (0,32 kW)
89,4 Hagen (0,32 kW)
89,9 Köln (0,03 kW)
90,5 Krefeld (0,1 kW)
93,7 Mühlheim (0,5 kW)
97,0 Dorsten (0,2 kW)
98,9 Lennestadt (0,1 kW)
107,2 Herdecke (0,1 kW)
107,8 Attendorn (0,2 kW)
Und dann sehen wir auch ob andere Lokalsender ihren Sendebetrieb wirklich einstellen müssen oder ob es sich eher um einen Sturm im Wasserglas gehandelt hat.